Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

Oberitalien. 
Fünftes Bllßbß 
Die genuesel: Schule . 
zartes Gemälde von wahrem und ansprechendem Colorit. Er 
arbeitete viel für Sammlungen, theils Bildnisse, theils Ge- 
schicbtsbilder; eines darunter für das Haus Pallavicino, ein 
Stolf aus Dan teis Hölle, ward von C h iabrera in einem zier- 
lichen Sonett besungeil. Der Ruf dieses Malers wird durch 
seine, ich weiss nicht aus welchen Werken gegen die Religion 
eingesogcnen Irrthümer verdunkelt; wie es denn Halbgelehrten 
ergeht, die Alles lesen, wenig verstehen und am Ende nichts 
glauben. Er sehwur seine lrrthümer ab, ohne jedoch jemals 
aus dem Gefängnis zu kommen, wo er endlich starb. Sein 
Sohn David beschränkte sich auf das Copiren und zeichnete 
sich darin so aus, dass seine Copien in Gallerien neben den 
Urbildern für ein wahres Wunder gehalten werden. 
Bernardo Cäastello besuchte, Andrea SeminPs 
Werkstatt mehr als die des Cambiaso; in der 'l'heorie gab er 
mehr auf den Zweiten, als den Ersten, in der Ausübung folgte 
er bald diesem, bald jenem. Da er nachher Italien (lurchreiste, 
so sah er auch andere Muster und bildete sich einen Geschmack, 
dem es 'nicht an Annyxuth, und wo er fleissig arbeitete, auch 
nicht an Richtigkeit fehlte; wie man dies im {Wartyrthum des 
Clemens und Agathangelus in der Sebastians-, oder an der heil: 
Anna in der Matthäuskirche sieht. Er war gedankenreich , da- 
her guter Eriinder, wobei ihn die Dichter unterstützten, deren 
Freundschaft er durch Geschenke und Briefe stets unterhielt m). 
Er ward von Lionardo Spinola, D. Angiolo Grillo, 
Cevva, Marine, Chiabrera, Tasso gepriesen, zu dessen 
befreitcm Jerusalem er die Zeichnungen machte, welche Ago- 
stino Caracci zum Theil in Kupfer stach "j. So kam er 
10) Gelmuern Umgang pflog er besonders mit dem Ritter Marin o, 
unter dessen Briefen man 28 an Castello zählt, wie qn keinen an- 
dern. Da lernt man nicht nur des Dichter Gewandtheit kennen, 
dergoft des MülCfS wunderbaren Pinsel und göttliche Hand lobt  l-'lnl- 
dignngen, die er ihm noch freigebiger in der Gallcria spendet  
sondern auch die Güte des Malers, der gern für ihn unentgeltlich 
zeichnet und malt, und sich verbindlich 11189111, jeden Bflßf llES Diüll- 
ters mit einem kleinen Geschenke zu erwiedern. (S. 175.) L. 
ll) Diese lrefflichen Stiche, welche Augustin Cßracci "M1 der 
1590 in Genua gedruckten Ausgabe des befreiten Jerusalem von 
Tassn nach Zeichnungen des Ber. Castelli stach, sind folgende: 
das Titelblatt mit dem Bildnis des Tasuo; zwei Kämpfende, ein 
Christ und ein Sarazene, werden von zwei andern Helden getrennt; 
llerminia und Hirten im Gespräch; Gdtlfried von B ouillon erhält
	        
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