r
le
ei
zw
Zeitraum.
Perino
und
seine
Jünger.
263
wiedererhalten zu haben; so hatte er sich seines Styls bemäch-
(igtl ludess hatte er auch sich ein Verfahren im Wandmalen
gebildet, worin er, wenn ich nicht irre, alle Vorgänger und
Nachfolger seiner Schule übertrifft, Carloni ausgenommen.
Dies ist ilämlich eine saftvolle, lebhafte, mannichfaltige Farbe,
llie auch aus grosser Ferne die Gegenstände als nahe verführt
und die ganze Geschichte wie auf einer wohlbelcuciltcten
Bühne in liobliehetn und glänzendem Schmelz! darstellt. Zu-
weilen möchte man etwas mehr Vfeichheit wünschen; meistens
aber sind die Bilder wie in Oel gemalt. Die Empore des
Doms, wo er die Schutzheiligen der Stadt darstellte, beson-
ders den heil. Lorenz, aus dessen Leben er auch einige Fjreig-
nisse uralte, ist sein schönstes öffentliches Werk. Bedeutend
ist auch die Antlitzseite des Zollhauses, wo er den Drachen-
tödrer Georg. malte, darüber und darunter sehr viele andere
Figuren berühmter Bürger, Tugenden, Genien mit Schiifwerk-
Zeugen und Feindesbeute, worunter einige wie von Por de-
none gemalt scheinen. Diese grosse Arbeit steht über dem
Meere, dessen Salz sie zwar verletzt, aber doch nicht über-
wältigt hat. In mchrern andern Kirchen, Palästen und Land-
häusern sind Arbeiten von 'l'uvarone übrig, Geschichten, Fa-
beln, sinnreiehe Zusammenstellungen, oft so wohl erhalten, dass
es aussieht, als wären nur soeben erst die Gerüste niedergeris-
scn und die Leitern weggenommen, wo der Künstler auf- und
niederstieg. Glück für seinen Ruf, wenn es weniger und alle
gleich fleissig ausgeführt gewesen wären! Man zeigt auch Oel-
gcmiilde von ihm, doch weniger und minder verdienstliche, als
Wandgemälde.
Cesare Corte war aus Pavia gebürtig. Sein Vater
Vülerio, Sohn eines paveser Herrn in Venedig, uralte unter
Tiiiarfs Leitung treilliche Bildnisse, kam mit dieser Ge?
Sßliicklichlreit nach Genua und licss sich dort nieder. Er blieb
dllselhst bis an seinen Tod, der ihn ganz verarmt traf,_weil er
Alles mit alehyxnistischen Versuchen vergeudet hatte. Er war
Cambiasws vertrauter Freund gewesen, dessen Leben er ge-
schrieben und dem er die Leitung seines C es a r e iiberlassen hatte.
Dieser kam dem Vater nicht gleich, üherfliigelte aber grossen-
theils seine Mitschüler. Von seiner Hand ist in S. Picro der
Schutzheilige zu Füssen U. L. F. mit mehrern Engeln; ein