Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

Zweiter 
Zeitraum. 
Perino 
und 
seine 
Jünger. 
Italiens überlassen hat. Auch tüchtige Zeichner hat sie, wenn 
gleich Einige, nach Art der übrigen Parteigiixiger, in der Folge 
ihren Pinsel durch eilige handwerksxiliissige Arbeiten entehrten. 
Da. sie öffentlich nicht vicl Muster idealer Schönheit hat, so 
ergänzte sie mit Auswahl aus der Natur das Fehlende, und in 
Figuren hielt sie sich immer mehr an das Gesunde, Riistige, 
Thatkriiftige, als an das Zarte und Liebliche. Die Uebilng an 
Bildnissen, worin die Schule trcflliche Meister und einträgliche 
Bestellungen hatte, wirkte viel auf die Figuren ihrer ersten 
Zeiträume; die der letzten haben vielleicht mehr Schönheit, 
aber Weniger Seele. Anlage zu Behandlung reicher Geschich- 
ten war da, jedoch mehr in mittlern, als grossen Verhältnissen. 
Dichter, wie Paolo und andere Venedigcr, hatte sie hierin 
nicht; jedoch hat sie auch das Schickliche und Zeitgemässe 
nicht so offenbar verletzt. Das mochte wol in der wissenschaft- 
lichen Bildung der meisten genueser Maler liegen, unter wel- 
chen mehr Gelehrte, ja gebildete Adliche waren, als inirgend 
einer andern Schule. Hier wirkte besonders Paggi, der den 
Adel der Malerei in einem langen Aufsatze 4) darthat und 
einen staatischen Beschluss 5) auswirhte, wodurch diese Kunst 
als eine freie und jeder hohen Geburt würdige den Adlichen 
zugestanden ward; womit denn der Malerei eine grosse Würde 
ertheilt wird. Gehen wir nun zum Einzelnen über! 
Die Ersten, die Perino um Unterricht angingen, waren 
Lazzaro und Pantaleo Caivi, Söhne und Zöglinge eines 
leidlichen Malers in altem Style, eines der ersten in Genua, 
welche die Goldgründe verbannten und auf Farbengnlnile mal- 
ten, Agostino genannt. Lazzaro zählte damals 25 Jahre, 
der Bruder einige mehr; und auch dieser stieg in Ruf nur 
dadurch, dass er Lazzaro half und_.seinen Namen borgtc. 
Ihrer Arbeiten sind viele in Genua. und dessen Gebiet, Monaco 
und Neapel, in jeder Gattung von Figuren, Grottesken, Gyps- 
arbeiten, womit sie Kirchen und Paläste schmückten. Einige 
sind vortrefflich, wie die Antlitzseite des Palastes Doria  
4) Im vn. Bd. der Lelt. piuar. v. 148-   11- l w 
5) Bei Ratti in den Amnerlfllrlg?" z" SÜPFQHI, am zäuclihlle 
Namen der adligen Maler befindlich sind, 1118 WemE u" au" "  
haberei malten. I"
	        
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