Erster
Zeitraum.
Die
Alten.
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hier andere einheimische Maler ihre Stelle linden, welche ich
kurz zuvor angedeutet habe. Dahin scheint, freilich etwas
ziveifclhaft, Antonio liiobertelli zu gehören, von dessen
Hand in Savuna ein Bild U. L. F. ist, an einer Säule des alten
Doms 1499 gemalt und in den neuen iihcrgetrageil, wo es
ganz besonders vom Volke verehrt wird. Etwas jünger ist ein
Gemälde Niccolö Corso's bei Genua mit der Jahresangahe
1503, Es ist eine Geschichte des heil. Bencdict auf Kalk in
dem Landhause di Quarto der Olivetaner, in deren Speisesaal,
Kloster und benachbarter Kirche Corso viel arbeitete. So-
prani führt noch andre Bilder von ihm an und preiset seine
Fruchtbarkeit an Gedanken , Ausdruck der Leidenschaften,
vorzüglich aber Lebhaftigkeit und Dauerbarkeit seines Colo-
ritS. Er bemerirt dabei, dass, wiir, er weniger hart gewesen,
er unter die Ersten seiner Kunst gerechnet werden könnte.
Wegen eines Bildes, das ehmals. in S. Martina di Albaro mit
der Jahrcsangahc lölli zu sehen war, lobt der angezogene
Schriftsteller einen Andrea Morinello, einen in Gesichtern
höchst anmuthigen, guten Biidnismaler, sanft und duftig in
den Umrissen, als einen der Ersten, welche in jener Gegend
den neuen Styl anbahntcn. Auch E. Lorenzo Moreno,
einen liarmeliter, nennt er mit Ehren, einen geschickten Wand-
malcr, von welchem in einem Karmelite-rlaloster eine Verkün-
digung ist, die aus der iiussern Kirchenmaucr gesägt ward,
um sie zu erhalten. Endlich preiset er einen Franciseaner
Fr. Simon d a, Carnuli, der in seiner Kirche zu Vcltri 1519
zwei Geschichten auf einem grossen Tafelbilde vorstellte. Die
eine ist die Einsetzung des Abendmals, die andere die Predigt
des heil. Antonius. Das Bild ist hinsichtlich der Figuren noch
nicht von aller Trockenheit seines Jahrhunderts frei, sonst
aber in der Architektur der Hallen, im Zuriickweichcn und
Abstufen der Fernen so vollendet, dass der berühmte Andrea
Doria es um jeden Preis kaufen wollte, um es in das Eseu-
rial zu schenken. Aber die Voltrincr lehnten alles ab und
besitzen es noch immer. Einige andere lllaler, welche durch
ihre Söhne berühmt wurden, sollen mit ihnen im nächsten Zeit-
raume genannt werden, zu welchem wir nun übergehen 7).
7) Die ausführlichen und richtig urlhcilenuden Lebensbeschreibungen
dieser Künstler, welche dem zweiten Zeitraum vorangingen, sehe