III.
Verf.
der Kunst und
Stift.
einer Akaä.
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men, um das Uebrige wenig. Seine Bilder sind gewöhnlich
desto besser, je kleiner die Figuren sind; und können auch
üusser Privathüusern im Monte della Pieta, und der Sacristei
zu S. Leonardo in Ansicht genommen werden. Er zog manche
Schüler, deren bester Girolamo Gregorjlwar. Dieser, von
Parolini zum Figurenmalen angeleitet, nachher von Gio.
Gioseffo dal Sole, war in grössern Arbeiten, deren er
jedoch unzählige lieferte, nur selten glücklich, weil er die
Mühe scheute; in kleinen Landschaften fand er viel Beifall.
Dasselbe kann man von dem kurz zuvor genannten Aranzi
Sagen, der ausser anmuthigen Landschaften auf Leinwand und
in Stichen, jeden andern Landsmann in Frucht- und Blumen-
Stücken übertraf.
Endlich verdient noch eine der Malerei höchst nützliche
Erfindung erwähnt zu werden, welche in diesem letzten Zeit-
raum von einem Fcrrarer bekannt gemacht und in den folgen-
den Jahren von andern vervollkommnet ward. Antonio Con-
tri, Sohn eines rechtlichen Ferrarers, der sich häuslicher Ver-
hiiltnisse wegen lange in Rom und hierauf in Paris aufhalten
musste, übte sich in beiden Hauptstädten in der Zeichnung,
wozu er vielen natürlichen Hang hatte; noch mehr aber, als
auf Malerei, legte er sich anfangs auf die Stickerei. Als er
nach Italien zurückkehrte und sich in Cremona niederliess,
lernte er bei Bassi Landschaften malen, wo er Blumen an- '
zubringen pflegte, in welcher Gattung er sich vorzüglich aus-
zeichnete. Auch Fernansichten und Thiere malte er gut. Seine
und seines Sohnes, Francesco, Gemälde, der ganz seinem
Styl anhing, blieben in Cremona, Ferrara und den Umgebun-
gen; aber weitum verbreitete sich seine eben angedeutete neue
Erfindung. Er erfand nämlich ein Mittel, jedes Gemälde, ohne
dass es an Zeichnung oder Colorit verlor, von den Mauern
auf Leinwand übcrzutragen. Mehrere ein ganzes Jahr lang
gemachte Versuche belehrten ihn, einen Leim, oder, wenn man
es so nennen will, ein Harz zu fertigen, welches er auf eine
dem überzutragenden Gemälde gleiche Leinwand zog. Nun
legte er sie auf das Gemälde, drückte sie mit einem hölzernen
Stäbchen wohl an, schnitt den Kalk darum ab, und legte auf
die Leinwand ein wohl allenthalben aufliegendes Brett, damit
es überall anzöge und gleich würde. Nach einigen Tagen zog