III.
Zi
Verf.
der
Kunst
Szifr.
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Akad;
235
nicht
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ten
fürchten ,
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Nachwelt
der
vergessen zu
werden.
Noch bleibt von andern Gattungen der Malerei zu spre-
chen übrig, und ich beginne mit der Ansichtenmalerei. Nach-
dem diese Kunst in Bologna Wieder aufgelebt war und üllmähg
lieh sich, wie wir sahen, in ltalien verbreitete, ward sie auch
in Ferrara eingeführt, namentlich von Francesco Ferrari,
der nnrveit Rovigo geboren war. Er hatte von einem Franzo-
sen Figuren malen gelernt und ward nachher Verzierungs- und
Ansichtenmaler unter dem Bologner, Gabriel Rossi, von
dessen Namen, noch weniger aber Style, ich in Bologna keine
Spur linde. Wer beide Manieren mit einander verglichen hat,
wird gefunden haben, dass Francesco ihm in der Majestät
der Bauliehkeiten nicht gleich kommt, an starker und dauer-
hafter Farbe aber, wie'an der in diesen Arbeiten so angeneh-
men Rundung, ihn übertraf. Ausserdem hatte er den gar be-
deutenden Vorzug vor seinem Meister, dass er ein sehr geschick-
ter Geschichtsmaler war. In der Paulskirche sieht man noch
von ihm den Lehrstreit des heil. Cyrillus und den von Elias
erflehtcnlRegen; nach Baruffaldi Bilder, welche festhalten,
Anilere Proben dieser seiner Geschicklichkeit linden sich bei
den Carmelitern und in S. Giorgio; seinen Bauten aber, welche
man seine Stärke nennen kann, stehen sie nach. Er arbeitete
auch für Theater, theils in mehrern Städten Italiens, theils in
WVien in Diensten Leopolds l. Seiner Gesundheit wegen musste
er Deutschland verlassen, kehrte wieder nach Ferrara und hielt
dort Schule.
Schüler von ihm waren ein Mornassi, Grass-alconi,
Paggi, Raffanelli, Giacomo Filippi, und sein Sohn
Antonfelice Ferrari, der an Berühmtheit alle Andern
übertraf. Dieser versuchte sich nicht in Figuren, sondern blieb
bei Bautcnmalerci und trieb das etwas Kleinliche im Styl seines
Vaters zu einer Grossartigkeit hinauf, welche leicht die Blicke
der Menge ansprach. Er wurde in den Palästen Calcagnini,
Sacrati, Fieschi und mchrern ölfcntlichen und Sonderorten in
Ferrara beschäftigt; eben so in Venedig, Ravenna und anderwiirts,
und stets mit Ruhm und Vortheil. Da er jedoch durch Kalk-
malerei sehr an seiner Gesundheit gelitten hatte und desshalb
wieder gemächlicher leben musste, so bekam er eine solche Ab-