III.
Verf.
der Kunst
Stift.
Akad.
einer
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fnldi; und ferner, dass er auch in Venedig war, aber ehe;-
verworren, als belehrt, es vcrliess, fest entschlossen, sich auch
nicht im mindesten von der Cßrxaccischen Manier zu entfer-
Ben, Auch Parma und Coreggicfs Arbeiten sah er, wie
Andere bemerken; aber seinen Grundsatz änderte er nicht. Wie
weit er nun in der eingeschlagenen Bahn vorwärts gedrungen,
kann man leicht aus den mehrfach angezogenen Urtheilen
höchst erfahrener bologner Kenner ermessen, welche gar man-
ßhes seiner Werke unhezweifelt dem Lodovico zuschrieben,
S0 wie aus der allgemeinen Stimme, die ihn als den ferrarer
Üaraeei preiset.
Dieser Irrtlium ist bei Compcsitionen von wenig Figuren
leichter, als bei grossen Geschiebtbildern. ln jenen können
die Grossheit der Zeichnung, die Auffassung und Bewegungen
der männlichen Köpfe, der Schnitt, die Weite, derWurf und
die Faltung der Gewänder, die Wahl und Vertheilung der Far-
ben", der allgemeine Ton, die in mehrern fleissigern Arbeiten
dem bologner Style gar nahe kommen, wol täuschen. Wo er
aber Riistgemälde liefert, ahmt er die Caracci nicht allzu sehr
nach, die immer sparsam mit Figuren sind und sie durch eine
ihnen eigene Anordnung hervorzuheben streben; mehr hielt er
sich an die Venediger und sucht Mittel und Beweggründe auf,
die Personen seines Schauplatzes zu vervielfältigen. Die grossen
Gastmähler, die er gemalt einige hat Bolzoni in Ku-
pfer gestochen möchte man fast für paolische Erfindun-
gen ansprechen; so iiberviel Fernansichten, Erhöhungen, Trep-
pen hat er, so dicht ist alles von handelnden Personen und
Zuschauern gedrängt. Berühmt ist das Gastmahl Herodis in
S- Benedettn, die Hochzeit zu Kanaan bei den Karthüusern 3) zu
S. Maria in Vado und anllerwiirts in Ferrara; vor allen aber
das Gastmahl Ahasveri im Speisesaale der regulären Stiftsherren
Lt
3) S. hierüber so wie überhaupt hinsichtlich der Gemälde den
B Orion e die Beschreibung von Ferrara in Voyage an Italic
Prlr M. de la Lande. (Geneve 1790.) Tome 6.) p. 367. 0b
aber alle die von de h; Lands angezeigten Gemälde Sich noch im
Ürl. und Stelle befinden, wo sie 1790 waren, ist sein: zu bezweifeln.
Besonders hat die Kirche S. Franceico viele Bilder durch Verkauf
und Abgabe an Frankreich verloren und von dort nichts zurücker-
halten, wie in den oft schon angeführten Reisen in Italien seit 1822,
S. 326. gesagt wird. Q.
lll. Bd. P