Zeitrauml
Von
Alfons
bis
Alfons
221
Verbannung starb. Andere haben dies Verbrechen nicht auf
VVahnwitz geschoben, sondern Vauf Hass gegen die neue Regie-
rung; und wirklich handelte er nachher keinesweges als Narr,
sondern verbarg sich erst in der Umgegend, suchte dann eine
Freistatt am modenischen, zuletzt am parmischen Hofe, w.)
er, wenn gleich kurze Zeit, in seinem besten Geschmack gc-
malt haben soll. Orlandi nennt ihn Domenico Mora, und
lobt die beiden grossen Gemälde, die Bekehrung und das Mar-
tyrthum Pauli, zu Ferrara im Presbyterium der Kirche dessel-
läcn. Er setzt hinzu, er habe 1570 geblüht, wofür ich" lieber
1580 setzen möchte , da er bekanntlich spät zu malen anfing
und 1602 im 52sten Jahre starb.
Aus seiner Schule soll Gasparo Venturini hervorge-
gangen und nachher in Genua von Bernardo Castelli
gebildet worden seyn. Dies ist nur eine auf Gasparws Styl
gegründete Vermnthung, der im Colorit etwas von dem Ideal-
geschmack hat, den Castelli, Vasari, Fontana, Gali-
zia und andere jener Zeit liebten, und wovon auch Mona
nicht frei war. Der obgcnanntc Jacopo Bambini und
Giulio Cromer, gewöhnlich il Croma. genannt, waren
sicherlich in Monzvs Schule, lernten aber wenig darin. Nach-
her wurden sie richtigere Zeichner, Weil sie das Nackte in der
Akademie studirten, welche sie zuerst in Ferrara stifteten, und
die besten Alten, die, sie in ihrer Vaterstadt vorianden, nach-
bildeten, worin sie es zur Trefflichkeit brachten. Auch an
Erfindung waren sie nicht arm; und der zweite halte die Ehre,
die Darstellung im Tempel und den Gang U. L. F. über das
Gebirg alla Scala, oder in einer Brüderschaft zu malen, welche
vor ihrer Unterdrückung für eine ausgezeichnete, von grossen
Künstlern geschmückte Galleric galt, Bambini hatte auch
in Parma sich geübt und war mit einem gediegenen und fleis-
Sigen Stylc zurückgekehrt, der, wenn er auch Mann's Colorit
zuweilen beibehielt, doch seine Härte und Willkür mied. lDie-
ser arbeitete viel in den Jesuiterkirchen zu Ferrara und Man-
tua. [1 Croma, ein berühmter Maler, liebte die Baukunst
Sehr, die er fast in jedem Bilde, nicht ohne eine gewisse Eitel-
keit, anbringt; ist übrigens mehr Bambini, als Mona, ähn-
lich, immer bedächtig, im Fleisehe röthlieh, in allen Tinten
ßtivas überladen, im Ganzen leicht aus vielen herauszukennen.