Zeitraum.
Von
Alfons
bis
Alfons
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Scarsellinoäs waren, nur dass die Gesichter nicht so
schön und die Umrisse stärker waren. Er war auch ein guter
Bildnismaler und malte zu Ferrara für den Adel und Kirchen. Der
Wegweiser führt ein Bild von ihm in der S. Silvestrosacristci
Huf und lobt den Meister als glücklichen Nachahmer Sear-
Gleichzeitig mit den Filippi und Scarsellino setzt
man Giuseppe Mazzuoli, oder, wie er gewöhnlich genannt
wirdf, il Bastaruolo, was in Ferrara so viel als Getreide-
händler heisst, welches Geschäft nicht er, sondern sein Vater
trieb. Er ist ein gelehrter, artiger, sorgfältiger Maler, wahr.
scheinlich Schüler SurchPs, nach welchem er an der Decke
der Jesuiterkirche einige Gechichten uralte, die der Vorgänger,
vom Tode überrascht, nicht vollendet hatte. Mazzuoli war
in der Fcrnenmalerei nicht so erfahren, wie im UebrigenÄ Ei-
nige zu grosse Figuren schadeten seinem damals aufblühenden
Rubine; und desswcgen, wie wegen einiger Langsamkeit im
Malen, ward er von den Nebenbuhlern verspottet und von vie-
len für einen mittelmüssigen Maler angesehen. Gleichwol hatte
er ausgezeichnetes Verdienst, besonders nachdem er sich eine
zweite in der Zeichnung grossartigere und in der Farbe fleissi-
gere Manier, als die erste, gebildet hatte. Die Grundzüge sei-
nes Geschmacks sind dos s is cli ; in Kraft des Helldunkcls und
in den Köpfen könnte man ihn in Parma gebildet glauben; in
der lebhaften Farbe des Fleisches, besonders in den Endglie-
dern nähert er sich Tizian sehr; und auch jene Schiller-
und Goldfarben in den Kleidern scheinen von den Venedigern
herzurühren. Die Jesuiterkirche hat ausscr zwei grossen Mc-
daillons mit vortrefflichen Compositioxien, eine Verkündigung
und Kreuzigung, sehr schöne Altarbilder. Christi Himmelfahrt
bei den Kapuzinern, für eine Fürstin aus dem estenser Hause
gemalt, ist ein höchst grossartiges Werk, und überaus lieblich
ist alle Zitelle di S. Barbara das Altarbild, die Kirchenheiligc
mit Halhliguren von Kindern, die zu leben scheinen. Ausser-
dem hat Ferrara in Privathäuscrn und ödentlich viele andere.
Er ertrank dort im Flusse, wo er sich, ein langes Leiden zu
heilen, badete. Wohl verdiente er minder unglücklich umzu-
liommen, und bekannter, als er war, auch über seinen Geburts-
ort hinaus zu seyn._'