Zeitraum.
Von
Alfons
bis
Alfons
913
gerichtlichen Urkunde nehme man ausfCarpi, von welchem
ich nun sprechen will.
Man hat gestritten, 0b Girolam 0 da Carpi zu nennen
Sei mit Vasari, oder de' Carpi mit Superbi. Ein über-
flüssiger Streit, da sein Freund Vasari ihn nicht einen Car-
pignaner; sondern Ferrarcr nennt, und Giraldi von seiner
Oröecche und Egle sagt, die Scene habe Mes. Girolamu
Carpi da Ferrara gemalt. Und hier ward er von Garc-
folo unterrichtet, dessen Gesell er in der vorher angeführten
Urkunde von 1520 genannt wird. Von da ging er nachher
nach Bologna, wo er viel Bildnisse zu malen bekam; bis er
dort ein Bildchen von Corcggio sah, sich in diesen Styl
verliebte und was er nur von diesem Künstler in Modena und
Parma auftreiben konnte, abbildete. Aus V asari folgert man, er
habe Coreggio, Raffael und Parmigianino nie gekannt,
was auch andere sagen mögen. Nachgeahml; hat; er sie alle;
vom letztem besonders hat er die herrlich aufgegürteten und
verbrämten Gewänder und die Kopfstellungen, die jedoch gründ-
lichßr, als lieblich scheinen. Als er wieder nach Bologna
kam, arbeitete er ausser dem, was er mit Pupini zusammen
malte, auch noch allein in S. Salvatore eine Madonna mit R0-
chus und andern Heiligen, und in S. Martina in kleinen Figu-
ren eine Erscheinung von einem Liebreiz, der mit dem Besten,
was Rom und die Lombardei hierin hat, verglichen werden
kann. In Ferrara hinwieder malte der mit dem Meister meh-
rere Wandbilder, besonders in der Palazziila des Herzogs und
bei den Olivetanern; wo Baruffaldi deutlich seinen Styl
immer mehr mit Schatten überladen sah, als den Benvenu-
toas. im Jahr 1534 stellte er allein in einem Siiulengange
des herzoglichen Palastes di Cepario "die sechzehn estenser
Fürsten dar, von welchen zsvölf mit dem illlüfChGSCIllllCCl, die
übrigen als Herzöge Ferrara beherrscht hatten. Der Letzte
war Ercole lL, der diese Arbeit bestellte, welche Girolamo
Ehre machlt durch die wohlgetroffenen und lebhaften Bildnisse,
die Verzierung der Einfassungen, Landschaften und Fernen, wo-
mit er den Gang ausschmüekte. Tizian selbst hatte Carpi
dem Fürsten empfohlen, nicht zwar, als er nach Ferrara kam,
BellinPs Werk fortzusetzen denn damals war Giro-
iümo noch nicht aus den Kiuderjahren sondern als er wie-