Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

II. Zeitraum. 
M0 
n 
Alfons 
II 
bis Alfons 
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der Grund ist aufgemalt, man könnte sagen, verdorben. Ein 
wohl erhaltenes Altarbild schreibt man ihm zu in Bergamo in 
S. Alessandro, ein Abendmahl. Die Manier ist nicht ganz 
frei von der des funfzehnten Jahrhunderts, doch genau und von 
guten Tinten. Mit der Zeit kann er auch dem neuen Geschmack 
näher, wie sein anderes Abendmahl im Besitze des Grafen Car- 
rara beweiset. Dieser neue Styl hat Einige veranlasst, ihn 
für einen Schüler des Pnolo Veronese zu halten, was 
nicht wohl von einem Künstler zu glauben steht, der bereits 
1520 arbeitete. 
Gio. Francesco Surchi, genannt Dielai, war Schii- 
ler und 'Gehülfe der Dossi, als sie in Beiriguardo, Bel- 
vedere, Giovecca und Cepario arbeiteten, in welchen Palä- 
sten sie ihre Tüchtigkeit am meisten bewährten. So von 
beiden Brüdern unterrichtet wurde er vielleicht der beste Figu- 
renmaler unter seinen Mitschülern und unbestreitbar der beste 
Verzierungsmalcr. In dieser zweiten Gattung haben wir wenig 
Proben seiner Tüchtigkeit, in der ersten viel. In Schlankheit, 
Lebhaftigkeit, Amnuth der Figuren kommt er Dosso nahe, 
eben so in leichter und natürlicher Gewandung. An Kühnheit; 
der Farbe und starken Lichtern wollte er ihn sogar übertref. 
fen und verfiel, wie denn Jünglinge die Grundsätze ihrer Schule 
immer weit zu treiben pflegen, in Härte und Misklang, in 
manchen Arbeiten mindestens. In Ferrara werden zwei Krip- 
pen von ihm sehr geschätzt, eine bei den Benedictinern, die 
andere in S. Giovannino; unddahin rechnet man auch das Bild- 
nis des lppolito Riminaldi, eines ausgezeichneten Rechtsgelehr- 
ten seiner Zeit. Die Schriftsteller sind getheilt darüber, wel. 
chem von beiden Bildern sie den Vorzug geben sollen; darin 
aber kommen sie überein, dass sie beide gar trefflich nennen. 
Gehen wir nun zu Benvennto, einem zweiten Lichte 
diesey Schule über. Znvörderst bemerke man, dass dieser 
Name zweideutig ist und Kunstfreunden oft zu-Irrungen An-i 
lass gegeben hat. Ausser Benvenuto Tisio, der von sei- 
ner Vaterstadt Gar ofolo zubenannt wurde, lebte in jener Zeit 
Gio. Battistaßenvenuti, den einige auch für einen Ga- 
rofoler halten, und behaupten, er habe von des Vaters Gewerb den 
Beinamen P0 rtolano (Küchengürtner) bekommen. Dieser wird 
von Vielen wegen des ähnlichen Namens und Geschmacks mit 
m. Brl. 0
	        
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