Zeitraum.
Von
Alfons
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Alfons
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tern aufzubewahren gaben, liebte die ehöne Kunst, wie ir-
gend einer, und an seinem Hofe sah man Tizian malen und
Seine Gedanken mit Ariosto austauschen, Wie R-idolfi im
Leben Tizian selbst erzählt. Dies musste nach 1514 erfol-
gen, als G i a n B e l l i n o, sehr alt, das wundersame Bac-
chanal unvollendet liess, das seit langer Zeit die aldobrandi-
nisehe Gallerie in Rom ziert, und das Tizian zu vollenden
berufen ward I). Dieser malte ausserdem im Palast von Fer-
rara mehrere Wandbilder, die noch in einem kleinen Zimmer
Vßrllanden sind; und einige in Oel, wie die Bildnisse des
Herzogs und der Herzogin, und den berühmten Christus mit
dem Geldstück z), welchen wir unter seinen fleissigsten Arbei-
te" gelobt haben. Auch Pellegrino da S. Danielle ward
an diesem Hofe gehalten und. sehr geehrt, ein anderer Schüler
Gian Bellini's, nicht mit Tizian vergleichbar, aber vie-
len andern derselben Schule nicht nachzusetzen. Er hinterliess
auch dort einige Arbeiten (Renalzlis p. deren Andenken
die Zeit ausgelöscht, oder auch wol mit denen des Dosso,
eines dort hoehberühmten Malers in mehrern "Stylen, verwech-
selt hat.
Solche Muster konnten Dosso Dossi und Gio. Bati-
sta, seinen Bruder, fördern, die zu Dosso, unfern Ferrara,
geboren waren, oder wenigsten daher stammten. Anfangs
Schüler Costais, wohnten sie nachher, sagt Baruffaldi,
Sechs Jahre in Rom, fünf in Venedig und übten sich da. an den
besten Meistern und nach der Natur. So bildeten sie sich
einen eigenen Charakter, aber in verschiedener Gattung. Dos-
S0 gelangen Figuren wundersamlich; Gio. Batista wel we-
niger als mittelmässig. Doch bildete er sich auch auf diese
etwas ein und wollte zuweilen dergleichen seinem Bruder zum
rlifutz malen, mit welchem er in stetem Kriege lebte; aber er
konnte sich nie von ihm trennen, da der Fürst ihn immer mit
ihm zu malen zwang. Er blieb also da wie ein Galeerensclav,
Immer miswillig, und wenn er etwas überydie gemeinsame Ar-
Cam uccini,
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Q,
1) Davon Th. 2. Das tneßliche Bild kam an
ES nach Annerika. verkaufte.
2) Christus mit dem Zinsgroschen in Dresden.
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