Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

Erster 
Zeitraum. 
Die 
Almen. 
193 
Handschrift las man den Namen Gio. Älighieri, welcher 
dieselbe mit Miniaturen versehen hatte; und auf der letzten 
Seite stand noch in alter Volkssprache die Nachricht: dass 
1242 Azzo d' Este, Ferraras erster Herr, einem Gelasio di 
Ni c c o l a ein Gemälde von "Phaethons Sturz aufgetragen, 
und von demselben auch Filippo, Bischof von Ferrara, ein Bild 
U. L. F. und eine Kirehenfnhne des heil. Georg verlangte, wo- 
mit er Tiepolo entgegenzog, als er von der Republik Vene- 
dig als Gesandter nach Ferrara geschickt wurde. Gelasio 
wird dort als aus defGegend von S. Giorgio und Schüler des 
Theo p han e s aus Konstantinopel in Venedig angegeben; Wegs- 
halb Zanetti diesen Griechen an die Spitze der Meister sei- 
ner Schule gesetzt hat. Auf das YVort so vieler Gelehrten, 
denen dies Denkmal ächt schien, habe ich es nicht bezweifeln 
wollen, wiewol es einige Merkmale hat, die es für den er- 
sten Blick verdächtig machen. Auch hab, ich es im Semina- 
riuin zu Padua gesucht; es ist aber nicht dort vorhanden. 
Indem ich nun zum vierzehnten Jahrhundert fortgehe, linde 
ich, dass, während Giotto aus Verona nach Toscana zurück. 
kehrte, „er sich in Ferrara aufhalten und in Diensten der dor- 
tigen Herren von Este im Palast, und in S. Agostino Eini- 
gcs malen musste, was noch heute zu sehen ist", nämlich zu 
Vasari's Zeit, dessen YVorte die angeführten sind. Jetzt 
Weiss ich nicht, dass Ueberbleibsel da. wären; wol aber ist 
Grund da, zu glauben, dass die von solchen Mustern geleitete 
fcrrnrcr Schule ebenso wie andere italische Schulen auflebte. 
An Nachrichten über die dem Giotto nächsten Künstler, wor- 
aus man muthmassen könnte, wie weit sie ihm sich ergeben, 
fehlt es. Nachfolger von diesen mussten ein Rambaldo und 
L 
in der laurenzianischen Bibliothek befinden , sind auf PI. LXIII 
 LXV copirt. Letztere Handschriften sollen aus dem 12. oder 13. 
Jahrhundert abstammen und würden also gleichzeitig mit dem von 
Lanzi angeführten Virgile seyn. Es ist schade, dass Seroux 
3' Agincourt nicht auch aus dieser Handschrift Pröben gegeben 
hat, Unter diesem Codex des Virgil steht der Name Giavanni 
Alfglzieri du Ferrara, [Monaco nelP anno 1198. Da. noch früher, um 
1130, der ausgezeichnete Bildner und Baumeister Niccolö da Fi- 
carolo in Ferrara lebte, so lässt sich vermutben, dass vor 
Alighieri auch Maler in Ferrara waren, welche an der Aus- 
Sclnnüekung des Doms arbeiteten, welche doch gewins nicht allein in 
Bildhauereien bestand, die Niccolö fertigte. Q- 
lll. Bd.  N
	        
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