Die Alten.
Oberitul. IV. Buch. Die ferrarer Schule. I. Z.
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Ilotti ungewiss war, ob nach den fünf Hauptschulen die fer-
rarer nicht alle übrigen übertroffen habe. Ich bin nicht ge-
sonnen, dies Bedenken zu entscheiden, und niemand wird es
wol im Stande seyn, ohne den einen, oder den andern Theil
Zll verletzen. Nur eine kurze Geschichte will ich von dieser,
Wie von den übrigen Schulen, entwerfen, dabei einige Maler
Romagnas mit einschliessen, wie ich im vorigen Buche, oder
der Einleitung dazu versprach."
Die besten Naehweisungen, die ich einschalten werde,
sind aus einer kostbaren Handschrift gezogen, welche mir M0-
Pelli, die Zier der Marcusbibliothek und Italiens, mitgetheilt
hat. Sie enthält die Lebensbeschreibungen ferrarer Künstler
von Dr. Girolamo Baruffaldi, ehemaligem Stiftsherrn
Von Ferrara, nachher Erzpriester von Cento Diesen hat
Pierfrancesco Zanotti eine gedankenreiche Vorrede, und
Crespi sehr viele Anmerkungen und Berichtigungen beige-
fügt. Dies von einem so geriebenen Schriftsteller niederge-
schriebene, von zwei Männern vom Fach beifällig aufgenom-
mene, fortgesetzte und erläuterte Werk wurde lange in Italien
ersehnt, und ich weiss nicht, warum, es nie an's Licht getre-
ten ist. Eine Probe daraus gab Bottari an der Lebensbe-
schreibung Alfonso Lombardiis, wo er Galassws und
weniger andrer ferrarer Maler Leben beifügte. Ausserdem gab
er im 4ten Bande der Letters pitt. einen Brief des weiland
Stiftsherrn Antenore Scalabrini heraus, welcher Baruf-
faldi's Handschrift betrifft z), wozu dieser edle Geistliche
L
l) Cicognnra empfiehlt diee Handschrift ebenfalls in seinem
Catalog. N0. 2205 als höchst nützlich und köstlich. Q.
2) Racculm zli Lellere sulla pim, scult. ed arch. Tom. lV. Lett.
UXLVlll. p. 167. enthält wenig über das lilanuscript des Baruf-
faldi, als dass es über die ferrareser Künstler, die aus der Terra.
di Cento und der untern Romagna handelt. Antenore Scala-
brinj sagt, dass er Autheil an dieser Arbeit habe und bietet das
Manuscript Bottari zur Benutzung seiner Ausgabe des Vasari an.
Da der Steif zu diesem hlanuscript aus dem Domurchiv zu Ferrara
geschöpft seyn soll, so lässt sich WVichtiges erwarten. Der zweite
Brief CXLIX enthält etwas mehr über das Einzelne. Scalabrini
nennt den Verfasserides Manucripts einen flüchtigen und jungen
Schreiber, besonders in Beziehung auf die Irrthiimer in den Nach-
richten über Galasso, Lor. Costa und Ercole Grandi. Die
Lebensbeschreibung des Tura sei auf die allgemeine Sage gegründet.