Pasinelli.
Die clement. Akademie.
Cignani.
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hatte beständig Bestellungen darauf, nicht nur von Privalmiin-
nern, sondern auch von Fürsten, unter welchen er besonders
dem Grossherzog Ferdinand von Toscana und dem Herzog
Ferdinand von Mantua sehr werth war, der ihn in seinem
Solde und an seinem Hofe hielt, bis er nach des Herzogs
Tode wieder nach Bologna zurückkehrte. Doch blieb er auch
hier nicht lange, weil er stets bald dahin, bald dorthin beschie-
den wurde, wesshalb er denn ausser seiner Vaterstadt starb,
ohne Schüler zu erziehen. Mit ihm, sagt Crespi, ging jene
saftige, kräftige und so natürliche Art der Bildnismalerei unter.
Vor allen andern Zweigen der niedern Malerei blühte auch
in diesem Zeitraume unter den bologner Malern die Ansichten-
und Verzierungsmalerei. Nach dem gediegenen Grunde, wel-
chen Dentone und Mitelli darin gelegt hatten, strebte
diese Kunst, wie bemerkt wurde, nur zu sehr zu gefallen und
wurde, um schöner zu seyn, minder wahr. Indess sank die
ganze Schule nicht auf einmal, und Nachahmer der riehtigsten
Muster hielten sie noch immer aufrecht. Zanotti rühmt in
dieser Hinsicht Jaeopo Mannini als einen höchst genauen
Künstler, der dem Herzog von Parma eine Capelle in Uolorno
verzierte, wo Ritt. Draghi als F igurenmaler arbeitete, ein
so flinker undsorglicher Maler, als Mannini langsam war.
Wie zwei an einen Viagen gespannte Pferde von entgegenge-
setzter Natur, thaten diese Beiden nichts, als einander beis-
sen, oder schlagen; am Ende musste man sie trennen, und den
Langsamen in sein Bologna zurückschicken, wo er aber eben-
falls wegen dieses Fehlers nie Glück machte. Mitellisten waren
auch in Feinheit der 'l'inten und Schmelz Arrigo Haff-
ner, ein Lieutenant, und sein Bruder Antonio, der als Phi-
lippiner in Genua starb. Sie hatten viel mit ihrem Meister
Canuti in Figuren zu Rom gearbeitet; der Erste war von
Francesehini für die Fernungen in der Frohnleiehnams-
kirehe vorgezogen worden. Auch in Genua und dessen Gebiete
malten sie viel, bald mit Einem, bald mit dem Andern dieser
Figurenmaler; Antonio ist berühmter, vielleicht weil er sei-
nem Bruder, wenn nicht an Erlindung, doch wenigstens in
sanftem Schmelz der Tinten und in Ansehen bei der Welt
überlegen war. Der Grossherzog Gio. Gastone berief ihn
nach Florenz, um ihn wegen des Altars aus harten Steinen zu