Pasinelli. Cignani.
Die clement. Akademie.
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ter den Ersten seiner Zeit geschätzt; und seiner Arbeiten waren
viel. In und ausser Bologna sind mehrerelHüuser reich daran,
es sind Geschichten, Fabeln, Bamboeeiaten. Mehr als Andere
bestellten die Herren Belloni bei ihm, die mehrere Zimmer
mit seinen Geschichtbildern schmückten und für eins hundert
Scudi bezahlten, wiewol sie nicht viele und lauter ellenlangc
Figuren enthielten.
Des Spaniers Manier konnte von keinem Schüler beifüllig
befolgt werden. Unter jedem andern Pinsel, der sie nicht mit
dieser Einbildungskraft, dieser Zeichnung, Munterkeit und
Leichtigkeit beherrschte, musste sie fast etwas Alltägliches
werden. Selbst seine Sühne, der Canonicus Luigi und An-
tonio der verheirathete, welche für mehrere Kirchen malten,
befolgten keineswegs des Vaters Styl, und erscheinen immer
bedachtsamer. Der Canonicus hat viel über Malerei geschrie-
ben: das Leben der bologner Maler, oder den dritten Band
seiner Felsina pittrice, der 1769 erschien; Nachrichten von
ferrurischen und romngnuoler Malern, die nicht gedruckt sind;
mancherlei kleinere Werke; eine Menge Briefe, die "Bottari.
unter die Jllaleröriäe aufgenommen hat. Die Geschichte der
Malerei verdankt ihm so viel, wie Wenigen dieses Jahrhun-
derts, obwol er in manchen heimischen Beziehungen nicht al'-
len seinen Mitbürgern genügte. Die Verfasser des Neuen
Wegweisers durch Bologna wünschen ihm mehr Fleiss in
Aufsuchung von Urkunden, mehr Treue in Belehrung der
Welt, mehr Billigkeit gegen Ercole Lolli's grosses Ver-
dienst. Jedoch 'muss man die vier Gespräche lesen, welche
einer seiner Freunde zum Schutz seiner Felsina piltrice ge-
schrieben und Bottari im 7ten Bunde des ebenangeführten
Werks mitgetheilt hat. Ebendaselbst S. 143. muss man auch
einen Brief Crespi's lesen, worin er manche seiner lrrthü-
mer bekennt und im 4ten Bande seiner Felsina zu berichti-
igen verspricht, welchen er damals bearbeitete, ich weise nicht,
ab vollendete. Aus diesen Bemerkungen nun ersieht man, dass
es ihm, trotz seines Jähzorns, nicht an Treue eines guten
Geschichtschreibers, noch an Bereitwilligkeit fehlte, seine lrr-
thümer zurückzunehmen, ohne welche Eigenschaften man we-
der wahrhafter Geschichtschrciber, noch Schriftsteller seyn
kann.