Pasinelli.
Cignani.
Die clement. Akademie.
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Cignani, doch die Vergleichung nicht scheuen darf. In an-
dern dortigen Lunetten wird er nicht so bewundert, un er
Scheint einer von denen zu seyn, die mit den besten Meistern
Schritt halten, aber mehr forschen und sich üben, als die be-
Sten Meister.
V i a ni hielt eine Schule offen neben der c i g n a n i-
Sehen und unterrichtete Viele; in welchem Amte ihm sein
Sohn Domenico folgte. Des Sohnes Leben chrieh Guida-
lotti, der ihn als Maler dem Vater noch verzog. Die Urtheil
unterschreiben Wenige, weil er nicht die Genauigkeit, noch weni-
ger aber den Adel der Zeichnung, wie der Vater, erreicht, ihm
auch in Wahrheit, Mauniehfaltigkeit und Glanz des Colorits
Ilachsteht. Dagegen aber hatte er auch grossartigere Umrisse,
einen kräftigem guercinischen Vortrag, Zieraten mehr nach ve-
nediger Art, nach welchen er in der Hauptstadt sich sorgtältigst
übte. In der heil. Geistkirche zu Bergamo ist von ihm ein heil.
Antonius, der einen Fremdgläubigen durch ein Wunder über-
führt; ein überraschendes, von Rotari uhd Tjepolo als aus-
gezeichnet gepriesenes Bild; und ich weiss nicht, ob Viani ein
gleiches in Bologna hinterlassen. Dort wird sein Jupiter auf
Kupfer für das Haus Ratta nebst andern Bildern für Privat-
leute gelobt, für vrelche er mehr als für die Stadt arbeitete.
Seine Mitschüler beim Vater waren vier clementinische
Akademiker, deren Altarbilder in den Pitture di Bologna an-
gegeben sind. Giangirolamo Bonesi entsagte Vianiis
Namen und Styl, um cignanisch zu werden, so ganz, dass
'38 ihn Verdruss, wenn man ihn zu dieser Schule zählte. Wa
man auch sagen möge, er geiiel in allem, was er malte, Weil
91' mit leidlicher Schönheit auch noch etwas Ausgesuchtes und
Niedliches verband. Carlo Rambaldi, der beide Viani
Tlachahmte, ward nicht weniger, als Bonesi, beschäftigt, und
von Beiden findet man besonders halbe Figuren in Bologmfs
allSerlesenen Sammlungen, manches geschichtliche Stück auch
in der turiner Gemäldesammlung. Antonio Dardani war
ein umfassenderer, aber nicht so ausgearbeiteter Maler. Pie-
trß Cavazza war grosser Kupferstichkenner und bloss darum
"l und ausser Italien sehr bekannt. Trochi, Pancaldi,
Mßntanari und Andere, die nicht zur clementinisehen Aka-
demie zugelassen wurden, kann man aus Crespi kennen
m. au. L