Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

Erster 
Zeitraum. 
Die 
Alten. 
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tet, mit dessen Style einige viel Aehnlichkeit haben. Nicht 
so andere  besonders eins in S. Pietro  welche ich für die 
ältesten in Italien halte. Das grösste, unberührteste und selt- 
smnste Denkmal der Malerei in Bologna ist in S. Stefano die 
Anbetung des Gotteslamxires, wie sie in der Offenbarung be- 
schrieben wird, und darunter mehrere evangelische Geschich- 
ten, die Geburt des Heilandes, seine Erscheinung, der Lehr- 
streit und andere. Der Künstler war entweder Grieche, oder 
vielmehr Schüler jener Griechen, welche die Marcuskirche in 
Venedig mit Mosaik schmückten; denn. diesen ähnelt er schr in 
roher Zeichnung, Dünnhcit der Beine, Farbenvertheilung; und 
überdies ist es gewiss, dass diese Griechen Italien etliche Maler 
erzogen, unter diesen den Stifter der ferrarisehen Schule, wo- 
von zu seiner Zeit. Dennoch hat dieser Maler auch wieder 
etwas von diesen Musivmalern Verschiedenes, wie den Bart- 
wurf, den Klcidcrschnitt, und das minder Ueberdrängte in der 
Zusammenstellung; und was seine Zeit anlangt, so zeigen die 
mit andern gleichzeitigen verglichenen Schriftzüge, dass er. 
zwischen dem zwölften und dreizehnten Jahrhundert gelebt 
habe. 
Indem ich nun -in Giottms Jahrhundert trete, welches 
das streilbarste unter allen ist, weil die Florenzer die Bologne- 
ser gelehrt, und diese nicht von jenen gelernt haben wollen, 
so werde ich mich nicht an ihre Schriften halten, wo die Hitze 
des Streits oft der Wahrheit Eintrag thut, sondern lieber aus 
den hier und da. in der Stadt und durch ganz Romagna zerstreu- 
ten Bildern des vierzehnten Jahrhunderts, wie aus den zahlrei- 
chen Sanrmlungen an mehrern Orten Aufklärung schöpfen. Eine 
solche Sammlung ist die der Classenserhiönehe in Ravenna, des 
Instituts in Bologna, und hier wieder die andere des Palastes 
Malvezzi, wo in langer Reihe die Gemälde der alten Meister 
aufgestellt sind mit ihren, zwar nicht immer von alter Hand 
beigeschriebenen, noch gleich zuverlässigen Namen, immer aber 
doch so, dass sie dem Geiste dieses edeln Geschlechts, welches 
sie sammelte, Ehre machen. In allen diesen habe ich theils 
offenbar griechische, theils ausgemacht giottoisehe Bilder, 
einige in venediger, nicht wenige in einem Style gefunden, den 
ich ausser Bologna nicht gesellen habe. Es ist ein Farben- 
auftrag, ein Geschmack der Fernungen, eine Zeichnung und
	        
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