Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

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Oberitalien. 
Drittes Büch. 
Die bologner Schule. 
Florenz von den dortigen Fürsten, nach Genua von den Mar- 
chesi Balbi, nach Rom vom Card. Spada, dessen grossen Saal. 
sie gewissermassen noch vergrösserten und verherrliehten durch 
Blendsäulengänge und kunstreiehe Vertiefungen, indem sie auch 
Treppen anbrachten, worauf viele Figuren in manniehfaltigen 
und fremden Trachten anf- und abstiegen. Ferner malten sie, 
an Philips IV. Hof geladen, drei Zimmer und einen grossen 
Saal in Madrid, wo Colonna die so gepriesene Fabel der 
Pandora malte. Zwei Jahre weilten sie an diesem Hofe; 
es waren die letzten Mitelli's, der dort, vom Hofe und, 
den Künstlern, an deren Spitze damals Diego Velasquez 
stand, sehr zuriiekersehnt ward. 
Colonna kehrte nach Italien zurück; und gleichsam der 
dritte Aet seines Lebens sind die noch übrigen sieben und 
zwanzig Jahre, wo er anfangs für seine Ansichtmalereicn M i- 
telli's grossen Zögling Giacomo Alboresi, dann Gio- 
vacchino Pizzoli, seinen eigenen, auch als-Landscbafter 
bekannten Schüler, brauchte. Crespi setzt Gio. Gherar- 
dini und Antonio Roli hinzu, bei Titi genannt Rolli, 
dessen Ansichten in der pisaner Karthause er als Wunder der 
Kunst preiset (p. 301.). Diese Drei umfassen die ganze Schule 
C0lonna's. Malvasla bemerkt, dass Angiol Michele 
in dem, was Prospectmalerei heisst, von Mitelli noch ge- 
lernt. habe, nicht weil er je dem verstorbenen Freunde gleich- 
gekommen sei, sondern nur seitdem einen feinern Styl ange- 
nommen. Seinen Fortschritt sieht man an der. Kuppel des 
heil. Biagio, an der Decke und" in einer Capelle des heil. Bar- 
tolommeo, die er malte, als er aus Spanien zurüekkam. Aus 
dieser Zeit sind noch viele andere Arbeiten von ihm, in Pon- 
zacco , einem Landhause des Mareh. Niccolini zu Florenz, zu 
Padua in einem Palaste Morosini, in Paris bei dem Staatsge- 
heimschreiber de Lionne. Colonna wurde 86 Jahr, und hin- 
terliess unzähliehe Bekenner einer Kunt, welche er und seine 
beiden Freunde, man könnte fast sagen, zu 'l'age gefördert 
hatten.  
Ich habe mehrere Jünglinge dieser Schulen genannt; und 
auch diese bildeten Gesellschaften und durchstreiften Italien, 
dienten Fürsten und Herren, und bildeten überall Zöglinge; 
nie verbreitete sich eine Kunst schneller. Gio, Paderna,
	        
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