Die Caxacci, ihre Zögl.
u. Nachf. bis auf Cignani.
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erhielt. Paolo Antonio Pnderna, Guercino's, dann
CignanPs Schüler, traf die gueroinische Manier in sei-
llen kleinen Landschaften zum Verwundern. Antonio dal
S o l e, der, weil er mit der linken Hand malte, il M on-
ßhino de? p aesi genannt wurde, Francesco Ghelli,
11ml Filippo Veralli gingen aus Albanfs Schule hervor;
auch ihre ländlichen Ansichten werden in Sammlungen sehr
geschätzt 67).
A n n ib a l e bildete sich , wie wir Th. I. S. 492. sahen,
Seinen G i o, d a U di n e, einen treiilichen Fruehtmaler, genannt
der Bucklichte von Cortona, oder der caraeci-
8 e h e B u c k-l i c h te. Nach gleichem Lobe Strebten "zwei B0-
lßgner, A n to n i 0 M e z z a dri , von dessen Blumen und
Fruchtstücken Bologna voll ist, und A n t 0 n m a1- i a Z a gn a ni,
der auch von fremden Fürsten damit beauftragt wurde. Beide
übertraf P a olo Anto nio B arbieri, der so ausgezeichnet
in Thier , Blumen- , und P'ruchtmalerei war , wie sein Bru-
der G i o. Fr a n ce s co in Menschengestalten , jedoch der Kunst
weniger oblag , weil er mit. dem Hauswesen zu thuh hatte
Vor allen berühmt ward ein Schüler G u i d o, s , von Geburt
67) Im Allgemeinen ist von den italienischen Landschaftern zu sa-
gen, dass sie weniger auf das Einzelne in der Natur eingegangen
sind, als vielmehr den Eindruck, den eine Gegend im Ganzen, durch
grosse Massen von Bäumen, Bergen, Burgen und das-darüber "sich
breitende Gewölk hervorbringt, aufgefasst haben. Die schönen Li-
nien der Apenninen, die mächtigen, gewölbten Formen ihrer Eichen,
Ulmen, Castanien, Pinien und jener ernste, abgewogene Meeresho-
riznnt, den man fast überall sieht und der die Gegenden einfach ab-
schliesst, veranlassten: die Italiener hauptsächlich auf die Verhältnisse
grusser Theile einer Landschaft aufmerksam zu seyn, da gerade
hierauf die Schönheit der italienischen Gegenden beruht. Die deut-
schen Maler suchen dagegen die heimlichen, geschlossenen Orte in
engen Thälern auf, wu die Kräuter üppig treiben und werden da-
durch auf das Einzelne cchtsamer. Es giebt iirDeutschland wenig
weite Gegenden, welche schöne Massen und Gebirgslinien darbieten
und man muss des Schöne im Einzelnen aufsuchen. Q.
68) Als WirllischaflsVerwalter schrieb er nieder, was er und sein
Bruder malten, und was sie dafür bekamen; nach seinem Tode
zeichneten Benedettu und Uesare Gen nari ebenfalls die Ar-
beiten ihres Oheirns auf. Dies wegen der Fertigungszeit und der
guercinischen Bilder sehr nützliche Verzeichnis kam von der
Familie G e n n u. ri an den Fürsten Ercolani der eine kostbare
Sammlung von seltenen Kunsthandschriften und Büchern besitzt.
L.