Die Caracci, ihre Zögl. u. Nachf. bis auf Cignani.
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niederzulassen und immer dergleichen zu malen rieth; was
aber Donducci nicht beliebte. Er besuchte wol dort hiiulig
Tassi und Beide theilten einander ihre Einsichten mit. Hier-
auf kehrte er schnell nach Bologna und zu grossen Arbeiten
Zurück; hatte aber viel Widerwärtigkeiten, die ihm riethexx,
Convertit zunächst unter den Minoriten, dann unter den Ca-
nonikern der Jesuiten zu werden. Er zog keine Schüler, die
der Erwähnung werth wären; nur ein Domenico Men-
gucci aus Pesaro hatte in Landschaften einen dem mastel-
lettfschen ähnlichen Styl und war in Bologna mehr, als in
Seiner Vaterstadt, bekannt.
Ausser den vorgenannten Zöglingen der caraceischen
Schule giebt es auch noch einige sehr bedeutende, wie Sche-
llone und andere in den bereits geschilderten Schulen er-
wähnte; manchen auch, der künftig noch zu erwähnen ist;
viele werden unter den bologner Landsehaftern, oder Prospect-
malern vorkommen. Einige andere, die sich auf Figuren leg-
ten, sind von Malvasia kaum angedeutet worden, entweder
weil sie noch lebten, oder weil sie nicht so berühmt waren,
wie die vorhergehenden. Sie sind aber darum nicht zu ver-
achten; zu den Zweiten und Dritten zu gehören, Wo Dome-
nichino und Guido die Ersten sind, ist schon nicht zu
verachten. Dahin gehört Francesco Cavazzone, dessen
Denkwürdigkeiten über seine Kunst später Cres pi fleissig ge-
sammelt hat. Er lobt vorzüglich seine Magdalena zu des Hei-
lands Füssen; in der That ein Meisterhild in der Kirche dieser
Heiligen in via S. Donato. Auf gleicher Stufe beinah steht
Vincenzo Ansaloni, von welchem nur zwei Bilder bekannt
sind, die ihn aber als grossen Mann zu empfehlen hinreichen.
Denkwürdiger Künstler ist auch Giacomo Lippi, oder Gia-
Wlnone da Budrio, in jeder Gattunguder Malerei, in
dessen Wandgemälden in der Halle der Nunziata man einen
nicht eben ausgewählten, aber kunstgewandten und behenden
Schüler Lodovico's erkennt. Piero Pancotto malte ei-
nige Mauerbilder in S. Colombano, die wegen zerrbildlicher
Verhöhnung eines dasigen Pfarrers in der Person eines Evan-
gelisten verabscheut, von Seiten der Kunst aber nicht verach-
tet werden.
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