Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

Die Caracci, ihre Zö l. u. Nachf. bis auf Ciwnani. 
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sieben Kinder dar; dies Werk steht dem Paulus an Rüstigkeit 
nach, enthält aber eine solche Mannichfaltigkeit von Bildern, 
so viel Todesschreck, dass seine Schule wol nichts Tmgi- 
sicheres hervorgebracht hat. Er konnte dort Hofmaler werden, 
Schlug es aber aus und zog vor, in Bologna eine reiche Frau 
Zu nehmen. Dies aber war, wie Malvasia sagt, ein Unglück 
für die Kunst; denn seit dieser Zeit malte er, weil er reich 
War und mit Verwaltung seines Vermögens zu thun hatte, we- 
nig und unfleissig; daher seine letzten Arbeiten nicht wie die 
ersten mustcrhaft sind. Weniger noch, als er, legte sich sein 
Sohn Carlo auf die Kunt; doch beweiset er in einigen aus- 
gestellten Werken, dass er mit der Zeit dem Vater hätte gleich- 
kommen können. Lorenzo zog wenig andere Schüler, 'ward 
über sehr geschätzt, theils wegen seines tiefen Wissens, theils 
Wegen der leichten, bestimmten Mittheilungsweise, die sich 
11m wenige, aber ausgewählte Regeln drehte. 
Giaeomo Cavedone aus Sassuolo, ward desshalb von 
Tiraboschi, wo der Anfang seiner Laufbahn angegeben ist, 
unter die Maler des modenaer Gebiets gerechnet. Er war be-' 
Schränkteren Geistes und v_on minderer Lebhaftigkeit, als die 
vorhergehenden 62) , doch schwang er sich, von den Carncci 
auf seinen wahren Weg geleitet, zu gleichem und noch grög- 
serm Rufe auf. Tüchtigern überliess er das Schwierige der 
Kunst; er wählte für sich leichte Stellungen, ohne Verkür- 
zung, ruhigen, von starken Leidenschaften freien Ausdruck, 
genaue und tadellose Zeichnung der Figuren, besonders ihrer 
Gliederenden. Von Natur war ihm Leichtigkeit und Schnel- 
ligkeit zu Theil geworden, wesshalb er denn, wenn er M0- 
delle zu zeichnen, oder Gemälde abzubilden hatte, das Wc- 
sentliche des Stoiis genau aufnahm, und nachher alles ge- 
lllächlichst in seiner entschlossenen und anmuthig dreisten Ma- 
L 
62) Im Gegentheil war Cavedone verständiger, als die ins 
SChwarze maländey, Nachahmer des Carnvaggio. Allein da er 
einfacher und gemiissigler in seinen Bildern ist, als jene, so wurde 
er weniger beachtet, und Lanzi glaubt, dass er beschriiuktereil Gei- 
stes, als Spada; Garbieri und andere dergl. gewesen sei. S0 
weit als B! Schulregeln und Studium bringen können, 1181i es ÜßVe- 
done gebracht, bis zur riohtigen hloliellzeiclxxuang, einem Wßfmell 
Colnrit und einem pastosen Farbenauflrrg. Q-
	        
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