ihre Zögl. mXachf. bis auf Cignani.
Die Caracci,
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Varavaggi 0 gewesen, eines neuen Styls mächtig in seine Vater-
stadt zurück. Dieser Styl wirft sich nicht an jede Form weg, wie
der caravaggische; ist aber nicht so edel, als der carae-
cische, bedächtig im Nackten, aber nicht ausgesucht; wahr
im Colorit und rund im Helldunkel, oft aber verrüth er in den
Schatten ein Röthlichcs, welches sie entstellt. Etwas, das
LiOnell0,S Styl unterscheidet, ist eine wunderliche Laune
und Kühnheit, die in seiner durch Drolligkeit gleich ange-
nehmen, wie durch Grobheit widrigen Natur begründet ist.
Oft wetteiferte er mit Tiarini, stets in dem, was Geist und
Kraft der Farbe ist, ihm überlegen, im Uebrigen ihm nach-
stehend. S0 in S. Domenico, wo er den verbotene Bücher
verbrennenden Heiligen darstellt; und dies ist sein bestes Bild
auf Leinwand, das er in Bologna aufgestellt hat. So in S.
Miehel in Bosco das -Wunder des heil. Benedict, welches die
Jünglinge Lion'ello's Steinmetz nennen; ein so wunderliches
Gemälde, dass Andrea Sacchi davon hingerissen war und
eine Zeichnung davon nehmen wollte! So ferner in der Ma-
donna zu Reggio, wo er mit gewohntem Wetteifer beide in
Oel und auf Kalk malend gleichsam sich selbst zu übertreffen.
schien. ln Sondersammlungen ist er nicht selten; es giebc
heilige Familien und Geschichten in Halbiiguren nach der
Weise Caravaggiois und Guercinok, und ausdrucksvolle,
über nicht gewählte Köpfe. Mehr als einen andern Stoff scheint
er die Enthauptung Johannis des 'l'üufers wiederholt zu haben,
die man in Bologna in mehrern Sammlungen findet, die beste
vielleicht in der malvezzischen
Er war Maler des Herzogs Ranuccio in Parma, wo
91' jenes wundersame Theater malte , das damals seines
Gleichen nicht hatte. Dort und in Modena und auderivürts
habe ich einige Bilder von ihm gesehen, die in ganz an-
derm Geschmack waren, als die in Bologna; es ist ein Ge-
misch von Caracci und Parmigianino. Sehr schön sind
in der Sammlung des Herzogs von Modena die Versuchung
SUSannens und der verlorne Sohn. Besonders muss man das
Mürtyrthum einer Heiligen zu Parma al S. Sepolcro und den
Seine
SRI-t besilztl,
in Stutt-
W.
Jllaler S. nati fata requirens, welche Rapp
ist von J. G. v. Müller gestochen.