Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

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Oberitalien. 
Drittes Buch. 
Die bologner Schule. 
sen corregischen Kuppel, eine Arbeit, die leider unvollen- 
det blieb. Auch zog ihn der Meister Vielen in der Diegoea- 
peile vor, wo er ihn einen Lebensauftritt des Heiligen nach 
seinem Carton malen lieSs. 1m Erlinden war er nicht so stark, 
als die vorzüglichern Schüler; daher er auch in S. Gregorio 
neben Guido und Domenichino, und im Palast Verospi 
ncbenAlbani nur die zweite Rolle spielte, wiewol die Galathc in 
letzterm ein Meisterwerk ist. Gegen andere Mitwerber hält er 
sich nicht nur, sondern überragt ie. So in S. Sebastiano zu 
Rom, wo er mit Tacconi arbeitete; in Reggio, wo er mit 
andern minder berühmten bologner Malern Wctteifgyte, Dicge 
Stadt rühmt sich,_ausser mehrern Arbeiten von ihm, der Jo- 
hanniskuppel, wo er ein kleines, aber schönes Abbild der pur- 
macr Domkuppel gab. Andere Arbeiten von ihm sieht man im 
modenaer Gebiet, besonders im herzoglichen Palaste zu Gual- 
tieri, wo er in einem Zimmer Herkules, Grossthaten vorstellst 
Unter seinen Bildtafeln in Parma. ist das erste der heil. Fran- 
cesco bei den Kaliuzinern; ein in Figuren und Landschaft im 
besten caraccischen Geschmack gemaltes Bild. Uebrigens 
kann man auch von ihm sagen, was man von Lanfranco 
sagte, dass er meistens weniger gab, als er konnte. 
Soviel über die Caraccisten, welche in Rom arbeiteten, 
und gemeiniglich auf Annibale mehr, als die andern Ca- 
racci hielten, soweit man aus ihrem Styl abnehmen kann, 
Nicht wenig andere blieben in Bologna, die entweder Rom 
nicht sahen, oder nichts Bedeutendes dort malten. Sie waren 
meistens Lodovico zugethan, in dessen Werkzimmer sie auf- 
gewachsen waren; iAlessandro Tiarini ausgenommen, der 
aus einer andern Schule stammte, aber ihn als Rathgeber, Mu- 
ster und Richtung Gebendcn brauchte so gut, als wür er sein 
Meister gewesen. Dieser war Fontanzfs, dann Ccsiüz, und 
zuletzt auch Passignaincfs Schüler in Florenz. Dahin 
war er wegen einer Rauferei gegangen, und kehrte durch L0- 
dovico's Vermittelung sieben Jahre darauf wieder nach Bo- 
Vol. 18.: Lanfrn nco hat geälzt. Seine Kupfer zeigen den grossen 
Küngüer, aber die Zeichnung ist in allen Theilen nicht rein; sie 
sind mit. einer leichten Nadel, schnell und fast nachlässig gestochen. 
Dieselben Fehler haben aber auch Lanfrunccfs Gemälde. Q.
	        
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