bis auf Cigxxarxi.
Die Caracci, ihre Zögl. u. Nachf.
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Pronti vertauschte. Er erzählt noch mehr von ihm; am an-
Ziehendsten ist sein Beruf zur lllalerei in seiner Kindheit, als
er auf der Messe zu Sinigaglia eine Sammlung schöner Bilder
in einem Laden sah. Er betrachtete sie mehrere Stunden, un-
bekümmert um Essen und Aeltern, die ihn in der ganzen Stadt
suchten und als sie ihn gefunden, kaum weghringcn, nie aber
von dem Entschlusse abbringen konnten, ein Maleczu Iverden
und nach Bologna zu gehen, wo er denn zuerst in Barbierfs
Schule, dann, wie bereits gesagt, in das Kloster kam. Von
mchrern SehülernGucrcincfs, wie Preti, Ghezzi, Triva,
will ich hier das anderswo Gesagte nicht wiederholen.
Gio. Lanfranco 58), einer der grossen Caraccistcn,
die dem Annibale nach Rom folgten, war in Parma geboren
und diente als Knabe dem Grafen Scotti in Piacenza, wo er,
ich weiss nicht um welches Spasses willen, einige Figuren mit
Kohle auf eine Wand gezeichnet hatte, seine seltenen Anla-
gen entdeckt und er dem Agostino Caracci zur Ausbil-
dung übergeben wurde. Wir haben ihn im Laufe dieses Werks
schon mehreremale nennen müssen. Der Leser hat ihn in
Parma als Agostino's Schüler gefunden, nach dessen Tode
zu Lodovico übergehen und dann unter Annibale seine
Bildung in Rom fortsetzen gesehen, und dort sowol als in
Neapel ihn als Lcllrßr und Erzieher der Jugend für beide Schu-
len kennen gelernt. Sein geistiges Gepräg hat Bellori fro-
stig vielleicht, darum aber doch nicht minder wahr, in seinem
Namen gesucht; und fürwalir möchte man nicht leicht einen
im Ersinnen, wie im Ausführen freiem und unbewundenern
Maler finden. Er hatte sich einen Styl gebildet, der in
Zeichnung und Ausdruck etwas von Caracci, in der Zusam-
menstellung aber von Coreggio hat, und so leicht, als gross-
artig durch den Adel der Gesichter und Gebärden ist, durch
die breiten und wohl vcrtheilten Licht- und Schattenmasscn,
durch die Würde der Bekleidung und die edeln, breiten, auf
neue Art musterhaften Falten. Gerade aber, weil dieser Styl
S0 grossartig ist, meidet er manches, was als letzte sorgliclie
Hand anderer Maler Werth heben, den seinigen aber mindern
Goethe's
17'814: ckelmann.
172.
182.
224.
2 I 7
III".
226.