Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

118 
Oberitalien. 
Drittes Buch. 
Die bologner Schule. 
Apostein ist die Verwunderung sehr gut ausgedrückt. Ein 
Lorenzo Geunari von Rimini, wo bei den Kapuzinern ein 
sehr verstiindiges Bild von ihm befindlich ist, war auch Guer- 
cino's Schüler und wahrscheinlich Schwager. 
Viel arbeitete in Rimini in der Engelskirche und mehrern 
andern ein Francesco Nagli, Centinc von seinem Ge- 
burtsort zubenannt, ein guter Jünger Barbicrfs in Farbe 
und Hclldunkel; übrigens etwas trocken in der Zeichnung, 
kalt im Gebärdungen, gemein in Erfindungen. Aus demselben 
Orte war Stefano Ficatelli, ein erlindungsreicher Maler, 
der in einigen Kirchen Ferrarevs malte; vor allem aber ein 
treßlicher Nacbbildner GuercinIVs, welcher dem Bologner 
Francesco Bassi, den Crcspi deshalb so sehr lobt, nicht 
nachsteht. Einen Ehrenplatz unter Guercino's Nachbildnern 
behauptete auch Gio. Francesco Mutii oder Mucci aus 
Cento, Sohn einer Schwester desselben, auch als Steinschnei- 
der bekannt. Stefano Provenzali, auch aus Cento und 
Schüler Barbieries, legte sich auf Schlachtenmalerei, worin 
ihn Crespi sehr lobt, aus dessen Häudschriften ich einige 
Nachrichten über centische Maler genommen habe.  
Zwei Guercinisten aus Cesena lernen wir aus Mal- 
vasia kennen: Cristoforo Serra, einen treuen, tüchtigen 
Nachahmer Gio. Francescok und Lehrer Cristoforo Sa- 
volini's, von welchem in S. Colombo. zu Rimini ein schü- 
nes Tafelbild der Heiligen ist, Er fügt 'den P. Cegare 
Pronti, einen Augustiner, hinzu, in Rimini geboren, wenn 
wir dem Verfasser des Wegweisers durch jene Stadt glauben 
dürfen, und da Ravenna genannt, weil er sich dort lange 
aufhielt. Beide Städte haben sehr gelobte Altarbildcr und sehr 
wohl verstandene Helldunkelbilder von ihm; besonders jene höchst 
anmuthig und lebendig ausgeführten Geschiehtendes heil. Hie- 
ronymus 'in seiner Brüderschaft zu Rimini. Auch in Pesaro 
malte er in seiner Ordenskirche, einen heil. Thomas von Vil- 
lanuova mit schönem Bauwerk und in ureigenthiimlicher-m Ge- 
scbmaßk, als die beiden Gennari. Das Leben dieses tüchti- 
gen Mönohs ist von Pascoli beschrieben, der ihn kannte 
und Nachrichten von ihm bekam; man darf ihm also wol glau- 
ben, wenn er sagt, er sei in Cattolica geboren, aus dem G91 
schlecht Baciocchi, welches er hernach mit dem mütterlichen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.