Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

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Obex-italien. 
Drittes Buch. 
Die bolognex- 
Schule. 
fällt, so wünschen Kenner doch, Guercino hätte die rüstige 
zweite, für welche er geboren und worin er einzig in der Welt 
War, nicht aufgegeben. Vielleicht trugen dazu, dass er diesen 
leichtern Weg einschlug, die hiiuligexi Bestellungen und sein 
überaus gewandter und behend arbeitender Geist bei; denn man 
zählt von ihm 106 Altarbilder, und 144 grossc Gemälde für 
Fürsten und ausgezeichnete Personen, ohne noch die unendlich 
vielen für Privatleute zu rechnen, llladonnen, Bildnisse, halbe 
Figuren, kleine Landschaften, worin er auch durch das kühn Hin- 
geworfenc höchst ureigenthümlich ist. Daher ist er in Gemälde- 
sammlungen gar nicht selten. Die Familie Zolli in Rimini 
hat an 20 Stück von ihm; eine Menge auch die Grafen Lecchi 
in Brescia, alle in ihrer Art vollendet und fertig, darunter 
das Bildnis eines Observantenniönchs, seines Beichtvaters, ein 
Wunderbildl 
 Guer'cino's Schule war in Cento blühend, nicht so in 
Bologna, und zwar weil er es so wollte; denn da er die bei- 
den Neifen Gennari und einige andere Vertraute bei sich 
hatte, so liess er nicht viel Auswärtige zu. Daher gehören 
wenig Bdlogner diesem Meister an, wie ein Giulio Coralli, 
welchen der gleichzeitige Orlandi zu Guercino's Schüler 
in Bologna, zu Cairo's in Mailand macht; und Crespi 
fügt hinzu, er habe viel in Parma, Piacenza und Mantua ge- 
arbeitet. Meines Bedünkens war er ein besserer Bildnis- als 
Gcschichtsmaler. Verdienstlicher war F ulgenzio Mondini, 
von welchem in der Petroniuskirche zu Bologna zwei Wand- 
bilder sind, welche sich auf Paduzfs Heiligen beziehen. Er 
starb sehr jung in Florenz, wohin er, nachdem er für den 
Hof gemalt hatte, von den Marchesi Capponi geladen ward, 
ihr Landhaus Colonnata zu schmücken. Malvasla hält ihm 
eine lange Lobrede. Er sagt, er habe keine Natur ge- 
kannt, die in diesem Alter so viel versprochen hätte, und ver- 
muthet, wenn er am Leben geblieben wäre, so wäre er der 
beste Wandmaler seiner Zeit geworden. 
Die beiden jungen Gcnnari waren Söhne einer Schwe- 
ster Gio. Francescws und Ercole's, des Sohnes von Be- 
nedetto Gennari. Dieser Ercole soll Guercino's Bil- 
der am besten nachgemalt haben. Auch seine Söhne malten des 
Oheims Urbilder trefflich nach und die häuligen Wiederholungen
	        
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