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Oberitalien.
Drittes" Buch.
Die bologner Schule.
ten und seine Schüler (ihn dagegen" erheben. .Es ist geschicht-
lich, dass Annibale iselbst sich in ein Bildchen von ihm ver-
liebte_-- unter andern war darin ein-Quell, wo ein Bluechant Wein
einschenkte es kaufte und nachher "sagte, er habe nicht ein-
mal das bischen so kunstreich vom Wein gefärbte Wasser he'-
zahlt. Von seinen Schriften. haben wir nur Bruchstücke, die
uns lilalvatbia erhalten hat, und die zwar nicht geordnet,
noch methodisch sind was einer andern Feder vorbehalten
war wol aber kostbar ihrer Kunde und Grundsätze wegen.
Von seinen Zöglingen endlich würden Sacchi und Cignani
alleineihm Ehre-machen, deren einer in Rom, der andere in
Bologna die Kunst, namentlich die Malerei, in beiden Schulen
so viele Jahre aufreclithielt. Uebrigens haben wir dort schon
Spcranza und Mola, den Luganer, seine tüchtigen Schü-
ler, er-wühnt, und hier-können wir, ausser Cignani, der
einem andern Orte angehört, noch mehrere aufzählen. Lange
hielt sich bei Albani Gioaßatista Mole, ein Franzos,
auf, der in Gesellschaft des andern Mola, wie Boschini
erzählt, in Venedig lebte und für den Cardinal Bichi ein gms-
ses Werk abmalte. Da er Gelilde und Räume so glücklich
darstellte und darin ,von vielen dem Meister vorgezogen wurde,
so nralte ._er zu dessen ,F iguren-manchmal die Landschaft, manch-
mal: apggssre-Jen Waucludessen Landschaften seinen Figuren an,
die mwaxmschfin und: albanisch, jedoch nicht gar Weich Wg-
ren. Von ihm ist in der ausgezeichneten Bildersammlung der
Marchese Rinuceiui zu Florenz eine Ruhe in Aegypten.
Zwei Auswärtige machten ihm ebenfalls Ehre: Antonio
Catalani, der Rümcr, und Girolamo Bonini, der Anco-
ner; ein Schüler, der in Nachahmung Albanfs von we-
nigen erreicht, in Traulichkeit und Freundschaft mit ihm 111..
len voran stand. Diese liessen sich nachher in Bologna nic-
der und malten dort mit vielem Beifall; im Stadthause ist ein
Wandgemälde von ihnen. Pierantonio Torri war eben-
falls cin guter WVandmaler; dieser wird im Wegweiser durch
Venedigt wo er die Bauwerke in der Josephskirehe zu Ric-
chiJs Figuren malte, Torri, oder Torrigli genannt; und
in Guarientfs Malcrivörterbuche unter dem Namen An-
tonio Torri aufgeführt; dazu wird der Passaggiere disin-
garmato angezogen, welcher Pictrtfs Nanxen ausliess. Wie