Zweiter
Zeitraum.
Giorgione, Tiziano, Tintorettß etc.
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gleichfalls friauler Schule, die von Pellegrino fortgepflanzt
ward, und die ich mir oben für diese Stelle vorbehielt. Nicht
alle Schüler P ellegrino's folgten ihm gleichen Schritts, und
von wenigen zeigt man ein Werk auf, welches jenem Wand-
bilde in S. Daniele, oder jener Bildtafel von Cividale gleich-
kiime, die wir oben lobten. Luca Monverde lebte kurze
Zeit, und kam nicht über den Bellinischen Styl hinau, den
er von dem noch jungen Meister angenommen hatte. Doch
brachte er es darin zu einer Reife, so dass sein Bild in Udine
auf dein Hauptaltar delle Grazie, einer den Heiligen Gervasius
und Protasius, welche hier auch um U. L. F. Thron stehen,
geweihten Kirche, von denen, welche es vor der Aufmalung
sahen, sehr gelobt wird. Ueberdies wurde bekanntlich Luea bei
Lebzeiten als ein Wunder von Geist angesehen. Girolamo
d'Udine, den Andre auch hieher rechnen, wurde von Grassi
in dem Vasari übersendeten Künstlerverzeichnis übergangen,
ist auch übrigens nur durch eine Krönung U. L. F. in S. Fran-
eesco zu Udine mit seiner Unterschrift bekannt; die Farben
sind stark aufgetragen, die Erlindung ist wunderlich, fremdartig,
und Alles verräth, wenn ich nicht irre, einen nach ganz andern
Grundsätzen erzogenen Künstler. Ich übergebe Martini,
Wiewol Altan ihn lieber zum Schüler, als Mitschüler Pelle-
grino's macht. Vasarim Aussage aber und das schöne
Bild in S. Marco, fast gleichzeitig mit dem des Pellcgrino,
verbieten mir, anders zn denken. Auch über Bernardino
Blaceo Wage ich nicht zu entscheiden, welchem von beiden
genannten Meistern er angehöre: nach seinem Hochaltarbiltle
in SuLueia, worunter sein Name steht, zu urtheilen, scheint
er noch an der alten Composition festzuhalten, im übrigen ist
91' modern und ziemlich schön. Einen andern nennt unsdie
Geschichte ausgemacht als Pellegrinevs Schüler; wir wissen
aber nur, dass er von Geburt ein Grieche und ein sehr ver-
dienstvoller Maler war. So kommen auch die wahrhaft seiner
würdigen und bekannten Schüler S. Danieieüs auf Flori-
Eßrie und Floriani zurück. Von Ersterm sind in Üdine
keine lvüntlgemäilde mehr vorhanden; doch ist noch eine Bild-
tafßl da, der heil. Georg, in seiner Kirche, welche allein einen
bialer adeln könnte. Von Vielen wird es für das beste Bild der
Stadt gehalten, und es hat auch in den Figuren, wie in der