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Oberitalien.
Venediger
Schule.
sen war, ward dem Friauler Gioseffo Morctto zu Theil, wie
man glaubt; obwol man von ihm in Friaul nur ein Bild im
Gebiet von S. Vito mit der Aufschrift nachweiset: Inchoavit
Pomprmius yAmalteus, pevfecit Josephus illofetius a. 1588; vor
welchem Jahre nicht lange zuvor der Schwiegervater zu arbei-
ten und zu leben aufgehört zu haben scheint. Die zweite
Tochter vermählte sich mit Sebas tianc S ec e a n te, wie ihn
Ridolfi nennt, der in Udine zweier grosscn mit schönen Bild-
nissen verzierten Gemälde wegen geschätzt wurde, die er für
die Burg der Stadt arbeitete, und nochmehr wegen einiger Al-
tarbilder. Eines derselben in S. Giorgio, ein vom Kreuze nie-
dergedrückter Erlöser unter mehrern anmuthigen Engeln, welche
andere Werkzeuge seines Leidens halten, bewährt ganz die gu-
ten Grundsätze seiner künstlerischen Bildung. Er ist der Letzte
dieser grossen Schule, der eine gute Sammlung nicht verun-
ziert. Sein Bruder Giacomo, der sich im funfzigsten Jahre
auf die Malerei legte; Sebastians, Giacomws jüngerer
Sohn, der sie in jungen Jahren ergriff und doch schwächer,
als der Vater, blieb; und Seccante, ihr Verwandter von vä-
terlicher Seite, der zu ihrer Zeit lebte, werden in Udine selbst
für sehr mittelmiissig gehalten. Zwei von S. Vito, Pieran-
tonio Alessio, und Cristoforo Diana werden von Ce-
sarini, Amalteois Zeitgenossen, gelobt. Sie lernten noch,
als Cesarini sein Gespräch schrieb; vom Ersten ist kein
Denkmal vorhanden, wie vom Zweiten, von welchem Altan in
S. Vito einige Gemälde in sehr guter Manier fand, und die
Abtei Sesto eines mit Spuren seines unterzeichneten Namens
hat. Wir slchliessen dies Verzeichnis mit einem Andern, der
in S. Daniele Amalteo's Schüler wurde, wo unter andern
an der Giebelseite eines Wirthshauses in der Vorstadt ein be-
deutendes YVandgemiilde von ihm ist. Es stellt U. L. F. vor,
sitzend mit dem noch kleinen Sohne, am Throne stehen der
heil._ Apostel Thomas, Valentin und andere Heilige; darauf
steht opus Julii Uröanis 1574. Es hat im Geschmack etwas
von Amalteo und Pordenone, deren Schule ich hier
schliessc, Weil die Geschichte nicht weiter führt.
Während die Schule Am altecfs, ohne ihre heimatlighgn
Gränzen zu verlassen, hier und da Städte, Flecken und Land-
güter in Friaul schmückte, wetteiferte mit ihr eine andere