Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

Zweiter 
Zeitraum. 
Giorgione, Tiziano, Tintoretto etc. 
81 
seinen Hof nach Ferrara berufen, wo er kurz darauf, wie man 
vermuthet, an Gift starb. Jetzt von seiner Schule 19)! 
Bernardino Lizini, der seinem Zunamen nach ein 
Verwandter, nach Styl und Geschichte aber ein Zögling Por- 
denone' s scheint, verdient Erwähnung. Von ihm ist ein Bild 
bei den Conventualen in Venedig nach gewohnter alter Weise, 
ganz im Style des Licinio; es geht sogar ein Gerücht, dass 
einige Bildnisse von ihm in Sammlungen irrig dem grössern 
Pordenone zugeschrieben werden. Sandrart erwähnt ei- 
nen Giulio Licinio da Pordenone, Neffen und Schüler 
des Gin. Antonid, und sagt, er habe in Venedig gemalt, 
von da sich nach Augsburg begeben und dort staunenswerthc 
WVandgemälde hinterlassen, um welcher wvillen Viele ihn dem 
Üheim vorgezogen. Dies scheint der Giulio Lizino, der 
in der Marcusbibliuthck 1556 neben Schiavone, Paolu Ve- 
ronese und andern drei Rundbilder malte; Zanetti hält ihn 
für einen Römer (Pit. ven. p. 250); aber S0 WüYd 61' nur We- 
gen seines Aufenthalts in Rom von den Venedigern genannt, 
um ihn von den andern Lieinj zu unterscheiden, wie wir 
sahen, dass es in diesem Jahrhundert auch einem der 'l'revisani 
erging. Giuli0"s Bruder war Giannantonio Licinio der 
jüngere, gewöhnlicher Sacchiense zubenannt, den man lobt, 
ohne Werke von ihm aufzuzeigen. Vielleicht sind deren in 
Como, wo er starb."  
Nach den Licinj muss Caldcrari genannt werden, 
Gio. Antoni0's ausgezeichneter Schüler, der zuweilen die 
Klügsten getäuscht hat. So hat er in dem Spreugelsvon Monte- 
reale, wo er viele evangelische Geschichten malte, lange für 
Pcrdenone gegolten, bis sich eine das Gegentheil erweisende 
Urkunde vorfand. Auch in seinem Geburtsort Pordenone ist 
er wenig bekannt und seine Wandmalereien im Dom wurden 
für Amalteots Arbeit gehalten. Schüler Pordenone's war 
auch Francesco Beccaruzzi aus Conigliano. Dies bezeugt 
Ridolfi und bestiittigt in seinem Geburtsort der heil. Fran- 
cißcus, der die Wundmale empfängt und eher erhabene Arbeit, 
L 
 15) Das treftliche Bild von Pordenone in der wiener Gallerie: 
illr Mann in schwarzer Kleidung, zu den Füssen der heil. Justina 
meenda 80", wie man sagt. der Herzng Herkules von Ferrarq Beyu. 
REIM hat es lreülich gestochen.  
ll. nd. p
	        
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