Zweiter
Zeitraum.
Giorgione, Tiziano, Tintoretto etc.
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heit sterben lassen, die er sich durch den Umgang mit einem
solchen Wcibe zugezogen. Dieser Zarato ist, laut einer hand-
schriftlichen Nachricht: von den Gemälden in Udine und einer
hdschr. Geschichte von Feltre, der von Vasari dlurto da
Feltro genannte, der jung nach Rom gegangen, dort, in Flo-
renz und anderwärts durch Grotteskmalerei berühmt gewesen,
Wovon an einem andern Orte. Als er sich später nach Venedig
begeben, half er Giorgione bei der Malerei im Magazin der
Deutschen um 1505; endlich, nachdem er einige Zeit sich in
seinem Geburtsort aufgehalten, hierauf Soldat und Hauptmann
geworden, ging cr nach Zara und blieb dort kurz darauf in
einem Gefecht in seinem 45. Jahre. So erzählt Vasari. Ge-
burtsort, Genossenschaft im Malen mit Giorgione, Zuname
Zarato und Morto stimmen, wie ich sehe, mit jener hand-
schriftlichen Kunde; aber die Angaben Vasari's über Mor-
to's Leben gestatten nicht, dass wir ihm Giorgione, der
jünger als er war, zum Meister geben. lch Vßfmllthß dßnmach,
Ridolfi habe ihn, der schon in reifern Jahren zu Giorgione
kam und ihm half, seinen Schüler genannt. Ein verständiger
Figurenmaler war er wenigstensfwas auch Vasnri sage; und
in der angeführten Geschichte Cambruccißs, die der Bischof
von Feltre aufbewahrt, wird ihm das Bild U. L. F. zwischen
den Heil. Francesco und Antonio in S. Spirito, und cin ande-
res in Villabruna und über einem Hause alle Teggic ein Cur-
tius zu Pferde zugeschrieben. Aus derselben Geschichte erfah-
ren wir, dass ein anderer Luzzi mit Namen Lorenzo, Pie-
tro's Zeit-, vielleicht Hausgenoss, die Kirche des heil. Ste-
phnnus sehr geschickt mit Wandmalerei verziert; ja dass er
gleich stark in Oelmalerci gewesen, beweiset er durch seinen
Protomartyr, worin er richtige Zeichnung, schöne Formen,
kräftige Tinten, seinen Namen und das Jahr 1511 kund giebt.
Der Berühmteste der Giorgioneseiien Schule ist der Ve-
nediger Sebastiano, der von seiner Tracht und dem Amte,
das er später in Rom bekleidete, Fra Seba-stiano del
Pi ombo genannt wird. Nachdem erG i an B elli ni verlassen,
nalite er Giorgione, und ahmlte ihm besser, als Andere, im
Farbenton und im Duftigen nach. Sein Bild zu S. Gio. Cri-
sostomo ward für ein llleisterivrerk gehalten; soviel hat es voll
jenem Stylc! Es steht zu vermuthcn, (lass er sich hinsichtlich
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