Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

Erster 
Zeitraum. 
Die 
Alten. 
53 
als erster Künstler Italiens berühmt; und seinen Ruhm noch 
überschwänglich zu machen, war er Lehrer des Don Giulio 
Clovio, welches soviel ist, als des Roscius in der Minia- 
turmalerei 45), 
Obwol damals die Stadt gefeierte, angesehene Meister 
hafte, zog doch Mantegnzfs Ruf und die Nähe von Mantua, 
wo er lehrte, zwei Veroner dahin, welche ich zu dieser Schule 
rechne, weil sie ihr treu anhingen: Monsignori und Giß- 
Francesco Curotto, früher Liberaleds Schüler. Mittel- 
miissiger Nachahmer seines Styls, aber braver Architekt und 
Zeichner alter Bauwerke, war sein Bruder Giovßnlli, merk" 
würdig als Lehrer Paolo's, trefllich in vielen Theilen der 
hlalerei, und fast göttlich in Bautenmalerei. Man vermuthet, 
Paolo habe diese Geschicklichkeit in frühen-n Jahren durch 
Carotto sich erworben und nachher durch Badile, wie wir 
sehen werden, ausgebildet. Diesen bekannteren könnte man 
andere minder bekannte beifügen, welchen Maffei doch eine 
Stelle in seiner Geschichte gönnt; z. B. einen Matten Pasti, 
den wir im ersten Bande gelobt haben. Aber von den alten 
Veronern habe ich, dünkt mich, genug gesagt 47). 
46) _Meg man an dem Geschichtchen von Lorbeerbaume euch zwei- 
feln, so verliert Libri dadurch nichts, er bleibt einer der grössten 
Meister aller Zeiten und Länder; denn das Gemiilh zu erheben, ist 
doch w0l mehr, als ein Thier zu täuschen, und Girolamo Lihri 
vermag jenes in hohen Grade. Auch ist I1 ibri einer von den we- 
nigen Künstlern, die so rein von fremden Einflüssen blieben, dass 
ihre Werke nicht an eine bestimmte Zeit, in der io, oder ein Volk, 
für das sie hervorgebracht wurden, erinnern, sondern das Gesamt- 
gefühl der MenSchen ansprechen. 
Man kann bibrPs Styl durchaus weder alterthiimlicb, noch neu- 
modisch nennen, sondern muss ihn als zeitlos und doch das jeder 
Zeit Gehörende, also Ewige in uns zur Anschauung hringend wahr- 
haft bewundern. Bei Erinnerung an dieses Gemälde fühle ich die 
Rührung wieder, die ich bei dessen Anblick fühlte, und kann sie nicht? 
verbergen. Francesco M oron e, verdient fast gleiches Lob; 
doch haben seine WVerke weniger Gemüthliches und einen Ernst, der 
beinahe an Strenge griinzt, weshalb wir ihren hohen Werth jedoch 
nicht verkennen wollen.  Q, 
47) Diesen Matteo Pasti rühmt lllaffei besonders wegen einer 
Denkmiinze auf die berühmte Isotta da. Rimini, und stellt ihn mit 
Bellini und Pisano in dieser Kunst zusammen, c. 195; ferner 
lvht er auch mehrere Medaillen und Bronzliguren des Francesco 
Uaroti und sodann andere Künstler, die in Metall arbeiteten, c. 
197 Wif. seiner Verein: illrzatrrzlzz, Pczrlc (i, Q.
	        
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