Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

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Oberitalien. 
Venediger 
Schule. 
nung, noch schwächer im Ausdruck; obwol er in manchen 
Beiwerlcen, besonders in Beobachtung des alten Costums, lo- 
benswerth ist, was aber in dieser Schule so gewöhnlich, als in 
der venediger selten ist. Oft sind diese Bilder mit alten Bas- 
reliefs, Sarkophagen, Inschriften verziert, zumeist nach Mur- 
"morirerken in Padua. So verfuhr auch Mantegna in der 
Capelle der Eremitaner, nur bedüchtiger. 
Andere llllitiverber hatte er in Padua an Lorenzo da 
Lendinarn, der damals für trclilich galt, was sich jetzt, (in 
nichts von ihm übrig ist, nicht beurtheilen lässt; an lbiafgg 
Zoppo von Bologna, der dem Meister wol ähnlicher ist, als 
dem Mitschüler; aber ehrenwerthes Andenkens, als Haupt der 
bologner Schule; an Dario von Trevigi, welcher in S. Ber- 
nardino zu Bassano Mantegna gegenüber und zugleich nach- 
steht; an Girolamo, oder vielmehr Gregorio 43) Schin- 
vone, der die Mitte zwischen Mantegna und den Bcllini 
hält; einem nnmuthigen Maler nicht seltener kleiner Bilder, 
die er mit Bauwerken, Früchten, besonders aber lieblichen En- 
geln ausschmiickt. Eins der heitcrsten sah ich zu Fossombrene 
bei einem Privatmann; darauf stand: Ojius Sclavanii Dalmatici 
Squarzoni S. (Scholaris). Zweifclbarer Schüler Squarcio- 
ne's ist ein Hieronymus Tarvisio, den ich zu Trcvigi 
unter einigen Bildern unterzeichnet gefunden habe; er ist matt 
in den Tinten, aber in der Zeichnung nicht ungebildet. Des 
Lauro Padovano, der in der Caritai zu Venedig einige See- 
nen aus des heil. Johannes Leben malte, erwähnt Sansovino, 
ein Schriftsteller, dessen Nachrichten von den venediger Gemäl- 
den nicht immer zurerlässig sind; in dissen aber ganz Mante- 
gnaartigen stimme ich ihm gern bei. Gleichfalls nicht fern 
von der Behandlungswcise dieser Schule ist ein Meister An- 
gelo, der im alten Spciscsaale der heil. Justina eine Kreuzi- 
gung unseres Herrn gemalt hat, die Figuren in grossartigcnr 
Verhältnis und Leben. Von Mattio dal Pozzo, den Sear- 
deone (S. 371) auch zu dieser Familie zählt, kann ich nichts 
sagen, weil seine Arbeiten nicht bekannt sind. 
In der Zeit, als die Schule von Padua mit der vcnczliger 
43) S0 nennen ihn die Malersätzungen von Padua und die 
Schriften; wonach RidolfPs Girolamo zu berichtigen. 
Hand- 
11.
	        
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