Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

IV. Zeitr. 
Kunstvelffall nach Crespi. 
Dritte Akad. 
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In diesem seinen neuen Vaterlande lies er sich mit seinem 
Bruder Pietro und der Familie nieder und zeugte dort einen 
Sohn, genannt Sei pione, welcher sich in Rom zu einem 
verdienten Landschafter ausbildete und nachher in Mailand und 
Turin lebte. 
Um 1700 liess sich in Mailand Lorenzo Commen- 
dich nieder, den wir unter Monti's Schülern erwähnten, 
nnd arbeitete viel im Hause seines Gönners, Baron Martini. 
Sein beliebtestes Bild war die Schlacht von Luzzara, welche 
Ludwig XIV. gewonnen hatte und mit Vergnügen von diesem 
Künstler dargestellt sah. 
In Heerden und allerlei Thierstiicken war Carlo Cane. 
wol tüchtiger, als in Menschendarstellung.  Orlandi preist 
Angiolmaria Crivelli hierin als bewundemswürdig, von 
welchem ich jedoch nichts kenne, was dieses Lob bestätigte. 
In Mailand wird er Crivellone genannt, um ihn von sei- 
nem Sohne Jacnpo zu unterscheiden, der hauptsächlich Vögel 
und Fische gut, viel für den Hof in Parma malte und in den 
Seehzigen des vorigen Jahrh. starb. Näher an unserer Zeit 
lebte cin Londonio, welcher Viehheerden sehr verständig 
malte. Die Grafen Greppi und andere vornehme Häuser haben 
Hirtengemülde von ihm. In Como lebte ein Maderno, wel- 
eher Kupfergeschirr besonders gut im Geschmack der Bassani 
darstellte, mit welchen er darum auch von minder Einsichti- 
gen verwechselt wird. Ich habe sehr schöne kleine B_ilder 
von ihm bei den Grafen Giovio gesehenu Verdienter Blumen- 
maler, und mehr als er, war sein Schüler, M ario de" Cres- 
pini, dessen Arbeiten hier und in den benachbarten Städten 
zerstreut sind. Vonx andern geringem Künstlern habe ich hier 
und da schon gehandelt. 
Zum Schluss muss ich noch von einer dritten Akademie 
sprechen, welche Maria Theresia im Jahr 1775 zu Mailand 
stiftete und ihre beiden Söhne, die Kaiser Joseph und Leo- 
pold, durch immer neue Huld und Wohlthaten förderten, wie 
auch Franz ll. selbst im Kriegeslärm die schönen Künste des 
Friedens nie vergisst. "Die Stiftungen, wodurch diese Akade- 
mie gleich von dem Augenblick ihrer Gründung an erivachsen 
schien, werden kurz von ihrem würdigen Geheimschreiber in
	        
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