Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

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Oberitalien. 
Mailändische 
Schulei 
will ich nicht übergehen, welcher mehrere Bilder in Coreg- 
gio's Geschmack malte, nur aber unbetändig und sich nicht 
immer gleich war. Und somit mag es an diesen für den ge- 
genwärtigen Zeitraum genügen, der zwar noch andere von 
einigem Rufe, jedoch nicht weit über ihre Heimat hinaus: 
befasst. S0 lange man nicht nähere Kunde von ihnen erhält, 
wird das Werk Pitture d'Italia und die Nuova guida di Milano 
Wissbegierigen Namen und Werke nennen. 
Nachdem nun die Hauptstadt fremde Schulen der eigenen 
vorzuziehen anfing, thaten es die Landsideln auch; besonders 
die Pavesen, welche in diesem letzten Jahrh. mehr Künstler 
als je gehabt haben. Keiner dieser Neuern ist ausser seinem 
Vaterlande sehr bekannt. Wohl freilich sollte es Carlo So- 
lriani seyn, wie ihn Bartoli nennt, der in der Hauptkirche 
den Rosenkrauz mit funfzehn Mysterien umher malte; ein an- 
muthiges Werk in Sojarots Weise. Die Reihe der angedeu- 
teten Maler beginnt mit Carlo Sacchi, welcher nach Or- 
landi vom Pavesen Rosso unterrichtet wurde; wahrschein- 
lich aber ist dies der Mailänder Carlantonio Rossi, wel- 
cher im Dom zu Pavia den heil. Siro und die beiden Seiten- 
bilder in gutem Procaccinieschcn Geschmack malte und im 
Aööecedario als ein launenvoller, aber in seiner Kunst erfah- 
rener Mann geschildert wird. Saechi setzte seine Studien 
in Rom und Venedig fortyund als er Paolo nachahmen 
wollte, wie in dem von Jakobus wieder erweckten Todten bei 
den Observunten, gelang es ihm recht wohl; er war ein guter 
Colorist, ein prachtvoller Verzierer, in Gebärden Geist und 
Leben, nur dass er darin, zuweilen übertreibt und in Ziererei 
verfällt. Er hat auch für Gallerien gemalt. Einen Adam und 
Eva von ihm sah ich beim Ritt. Brambilla in Pavia, würdig 
der auserlesenen Sammlung. zweifelhaft setze ich unter seine 
Mitschüler Gio. Batistadfassinari, indem ich blos aui 
die Zeit sehe, in welcher er lebte. Mit mehr Gewissheit aber 
halte ich nach Orland-Ps Bericht für seinen Schüler Carlo 
Bersotti, einen guten Künstler in untergeordneter Gattung, 
werräuf er sich bechränkte. T o m m aks o G a t t i nebst B e r- 
nardino Ciceri waren seine besten Schüler; der Erste 
luaehte in Venedig, der Zweite in Rom andere Studien, una 
beide wurden gute handfertigc Maler. -Gatti crzog Marc-
	        
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