IV. HZeitr.
Kunstverfall nach Daniel Crespi.
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sepp e Rivola, der mehr für Privatleute, als Gemeinwesen
arbeitete, ist doch erwähnenswerth; seine Mitbürger rechnen
ihn unter AbbiatPs beste Schüler.
Cerano hatte viel zu sorgen und zu beaufsichtigen,
unterrichtete aber doch Viele und mit vorzüglichcm Erfolg
Melchiorre Giraldini. Dieser bemächtigte sich des Mei-
sterstyles, war leicht, heiter, einhüllig, nur stand er dem Leh-
rer in meisterhaftem Schwunge des Pinsels stets nach. Alla
Madonna bei S. Celso ist von seiner Hand eine heil. Katharina
von Siena," welche sehr gelobt wird. Cerano wählte- ihn
zum Eidam und vermachte ihm seine Werkstätte. Er ätzte
auch mancherlei kleine Geschichten und Schlachten in Callotis
Manier in Kupfer und unterrichtete in dieser Gattung von
Arbeiten einen Sohn, welcher unter den Schlachtenmalern in
Gallerien sehr gern gesehen wird. Auch einen Jüngling aus
Gallarate, Carlo Cane, unterrichtete er darin, der sich in
gesetzteren Jahren ganz auf Copiren und Nachahmung Moraz-
zonees legte und in diesem Style viel Fortschritte machte.
Sehr gut gelang ihm jene Kraft der Tinten und Rundung;
übrigens war er in Formen und Erfindungen alltäglich. Man
hat Altarbilder von ihm, und am Hoehaltar zu Monzg ist eins
mit mehrern Heiligen, zu ihren Füssen ein Hund, welchen er,
seinen Namen anzudeuten, überall, auch im Paradiese an-
brachte. Wo er auf Kalk malte, war sein Verfahren vortreff-
lich; die beiden Geschichten der Heil. Ambrosius und Hugo in
der grcssen Karthäuerkirche zu Pavia, und andere Wandbilder
von ihm haben ihr Colorit ganz behalten. Er hielt in Mailand
eine Schule und aus seiner Mittelmässigkeit kann man auf die
seiner Schüler schliessen. Einigen Namen hatte unter diesen
Cesare yFiori, von welchem einige grossräumige Werke be-
kannt sind; nach ihm sein Schüler Andrea Porta, der Le-
gnaninoßs Styl nacheifern wollte. Andere nähern sich den
beiden bessern Cerani, wie ein Giuliano Pozzobonelli,
ein angesehener Maler; und ein Bartolommeo Genove-
siniz), von welchem grossartige Arbeiten übrig sind; und
Gio. Batista Sveechj, von seinem Geburtsort auch i]
2) So mahnte ich rülvll, früher, weil alle übrige Schriftsteller ihp
auch so nannten; Sein Stammuamc ist aber Ruveri 0 um]. sein Bei
name Genovesino. L,
u. ßa. F f