III. Zeitr.
Die Procacccini und Andere.
429
zeigt werden. In der Guülu von 1783 wird sie Antomia,
in der von 1787 Lodovica genannt, wenn dies nicht etwa
zwei verschiedene Stickerinnen waren. Im folgenden Jahrh.
lobt B os chini als trefflich und unvergleichbar eine Dorotea
Aromatari, welche, wie er sagt, mit der Nadel Wunder
that, welche die fleissigsten und licblichsten Maler nicht mit
dem Pinsel zu Stande bringen. Auch noch eine andere Sticke-
rin jener Zeit lobt er; ich habe, als ich von Arcangela.
P ala di ni sprach, ihre Gemälde und Stickereien bereits gelobt.
i
Dritter
Zeitraum.
Die Procaccini und
sehe Maler gkründen
andere so auswärtige als einheimi-
in Mailand eine neue Akademie und
neue Style.
Die beiden bisher beschriebenen Rcihfolgen führten uns
Schritt für Schritt zum siebzehnten Jahrh., in welchem fast
keine Spur von VincPs, oder auch Gaudenziws Styl
übrig War; indem ihre letzten Nachfolger mehr oder weniger
die neuen Manieren annehmen, welche sich auf Kosten der
alten von Zeit zu Zeit einschlichen. Zu Gaudenzioßs Zeit
hatte Tizian's Dornenkrönung in Mailand viel Beifall ge-
fanden; daher liessen sich einige Schüler von ihm daselbst
nieder und auch andere Auswärtige fanden sich ein.
Durch andere eingetretene unglückliche Ereignisse, nament-
lich die Pest, welche in einem Jahrh. mehr als einmal dort
wüthete, fingen einheimische Künstler zu fehlen an, und so
traten denn Auswärtige in ihre Aufträge, wie in eine durch
den Tod der nächsten Erben erledigte Erbschaft. Daher lobt
Lomazzo am Ende seines Tempio unter den damals leben-
den mailändischen Figurenmalern nur Luini, Gnocchi und
Duchino; die übrigen sind lauter Auswärtige. Diese lockte
nun auch der vornehmen Sinn und Geist einiger edle Ge-
schlechter hin, vor allen des borromeischen, welches dem erz-
bigchöflighgn Thron der Vaterstadt zwei unter ihren Vettern
denkwürdige Prälaten gab, Cardinal Carlo, welcher die Zahl