Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

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Oberitalien. 
Nlailänrlische 
Schule. 
verstanden, schön, fromm und rund ist, dass man ihn für 
eines der schönsten Bilder der Basilika hält. 
Bernardino hatte zwei ausser Vercelli unbekannte 
Brüder: Gaudenzio, von welchem ein Bild auf Holz in der 
Sacristci der Barnabiten scyn soll, U. L. F. mit mehrern Hei- 
ligen; und Girolaino, von welchem ich in einem Privat- 
llause eine Kreuzabnahme sah. Beide haben in der Wahrheit 
der Gesichter eine ferne Aehnlichkeit mit B ernar dino, Erste- 
rer auch in der Kraft des Colorits; aber in der Zeichnung 
stehen sie ihm sehr fern. Drei andere Giovenoni malten 
dort, nach Girolamo, um Lanini's Zeit: Paolo, Ba- 
tista und Giusepp e, der in Bildnissen besonders glücklich 
war. Dieser war Lanini's Schwager; Lauini's Eidame 
waren auch zwei gute Maler, Soleni, den ich für Piemont- 
aufspare, und Gio. Martino Casa, aus Vercelli gebürtig 
und in Mailand wohnhaft, woher ich meine Nachrichten über 
ihn habe. Der Letzte dieser Schule War wol il Vicolungo 
von Vercelli. Von ihm sah ich dort ein Gastmahl Balthae 
sar's in einem Privathause, ein verstündig colorirtes Bild, voll 
Figuren in seltsamer Tracht, gemein gedacht und woran 
nichts zu bewundern, als das so allmiilige Her-abkommen des 
Ii af f a e 1' schen Geschlechts. 
In diesem glücklichen Zeitraume 3') fehlte es den Mai- 
liindern nicht an guten Landschaftern, besonders aus der 
Schule BernazzanWs, die dem Namen nach unbekannt, aber 
doch in einigen Bildersammlungen noch vorhanden sind. Viel- 
leicht gehört dahin jener von Lumazzo bewunderte Mailänder 
Francesco Vicentino, der in der Landschaft sogar den 
vom Winde aufgetriebenen Sand darstellte. Derselbe war auch 
guter Figurenmaler und in alle Grazie und anderwärts ist eine 
treffliche Probe davon. Wir haben bereits einige Verzie- 
rungs- und Grotteskenmaler genannt; hier können wir Aure- 
lio Buso hinzusetzen, den wir unter den Venedigern seiner 
Herkunft, hier aber nicht unschicklich seiner Leistungen 
wegen erwähnen. Ein trefflicher Bildnismaler war Vin- 
oenzio Lavizzario, gleichsam der mailändische Tizian. 
32) In welchem nur das allmälige Hembkolnmcn des Raffßelä 
scheu Geschlechts zu verwundern ilt? lsl; das nicht Schalkheil an 
Lnnzi! 
	        
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