Erster
Zeitraum.
Die
Alten.
die, ohwol dem goldnen Jahrhundert angehörig, doch den alten
einförmigen Styl nicht sonderlich- verläugnen lacnnten; daher
auch oft einer mit dem andern verwechselt wird. NVas in Ve-
nedig noch von ihnen ist, nenne ich nicht, weil es in mehrern
Schriften zu linden ist. Doch will ich wenigstens bemerken,
dass auch da sehr schöne und dem Gentile wie dem Car-
paccio ähnliche Züge sich kund geben, besonders in der A1"-
chitektur, und dass ihr Colorit, das in dieser Schule hart und
matt heisst, in manchen andern für die damalige Zeit ziemlich
weich und lebendig heissen würde. Mehr, wenn ich nicht irre,
in das Moderne und nach dcm Giorgonischen hin neigt sich
Benedetto Diana, scwol in der heil. Lucia in der Apostel-
kirche, als in dem Almosen bei den Mithriidern des heil. Johan-
nes, welches in ihrer Schule zum Wettstreit mit den Bcllini
gemalt ward.
Icli komme zu Marco Basaiti, von griechischen Aeltßm
zu Friaul geboren, einem andern, aber glücklichem Nehenhuhler
GiovannPs, als Carpaccio. Die lliohskirche, welche ich
nun schon ziim drittcnmale nenne, hat von Marco ein Gebet
im Garten von 1510, das jetzt nicht wenig gelitten hat, von
Ridolfi aber, und Andern, die das Bild in besserm Zustande
sahen, sehr gelobt wird. Vor allen seinen hVerken rühmt man
die Berufung Petri zum Apostelamte in der Karthäuserkircheß),
welches auf Holz in der kaiserlichen Galleric zu Wien wieder-
holt ist. Es ist eins der schönsten Gemälde jener Zeit; und
überhaupt hat GianBellini keinen Vorzug, worin ihm Ba-
Saiti nicht gleich, oder doch wenigstens sehr nahe käme; ja,
61' bewährt sogar einen freiem Geist, eine glücklichere Erßn-
41m3, eine grössere Kunst in Verbindung der Gründe mit den
Figuren. Diese sind schön und meistens leicht aufgebaut, ihr
lamo's Styl
den.
ohne
Vergleich moderner
WEN-
wie wir bald sehen
L.
ist:
33) Dieses Gemälde befindet sich jetzt in der (Zellene 1x23;
mie zu Venedig. Der Maler "zeichnete sich darauf iülälienfluäxiaiÄirh;
MDX. III. BAXITLJ. Das Gemälde in der EViener Galleriellst Bilde.
sownl eine Wiederholung , als Vielmehr eine Skizze zu dicke!" Gar-
An Schönheit der Gesichtzüge stehen seine Bilder denen des kleine
Pnccio und Johann Bellini weit nach und habe" durch
spitze Nasen sogar etwas lllisfälliges. Q'