Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

Erster 
Zeitraum. 
Die 
Alten. 
die, ohwol dem goldnen Jahrhundert angehörig, doch den alten 
einförmigen Styl nicht sonderlich- verläugnen lacnnten; daher 
auch oft einer mit dem andern verwechselt wird. NVas in Ve- 
nedig noch von ihnen ist, nenne ich nicht, weil es in mehrern 
Schriften zu linden ist. Doch will ich wenigstens bemerken, 
dass auch da sehr schöne und dem Gentile wie dem Car- 
paccio ähnliche Züge sich kund geben, besonders in der A1"- 
chitektur, und dass ihr Colorit, das in dieser Schule hart und 
matt heisst, in manchen andern für die damalige Zeit ziemlich 
weich und lebendig heissen würde. Mehr, wenn ich nicht irre, 
in das Moderne und nach dcm Giorgonischen hin neigt sich 
Benedetto Diana, scwol in der heil. Lucia in der Apostel- 
kirche, als in dem Almosen bei den Mithriidern des heil. Johan- 
nes, welches in ihrer Schule zum Wettstreit mit den Bcllini 
gemalt ward. 
Icli komme zu Marco Basaiti, von griechischen Aeltßm 
zu Friaul geboren, einem andern, aber glücklichem Nehenhuhler 
GiovannPs, als Carpaccio. Die lliohskirche, welche ich 
nun schon ziim drittcnmale nenne, hat von Marco ein Gebet 
im Garten von 1510, das jetzt nicht wenig gelitten hat, von 
Ridolfi aber, und Andern, die das Bild in besserm Zustande 
sahen, sehr gelobt wird. Vor allen seinen hVerken rühmt man 
die Berufung Petri zum Apostelamte in der Karthäuserkircheß), 
welches auf Holz in der kaiserlichen Galleric zu Wien wieder- 
holt ist. Es ist eins der schönsten Gemälde jener Zeit; und 
überhaupt hat GianBellini keinen Vorzug, worin ihm Ba- 
Saiti nicht gleich, oder doch wenigstens sehr nahe käme; ja, 
61' bewährt sogar einen freiem Geist, eine glücklichere Erßn- 
41m3, eine grössere Kunst in Verbindung der Gründe mit den 
Figuren. Diese sind schön und meistens leicht aufgebaut, ihr 
lamo's Styl 
den. 
ohne 
Vergleich moderner 
WEN- 
wie wir bald sehen 
L. 
ist: 
33) Dieses Gemälde befindet sich jetzt in der (Zellene  1x23; 
mie zu Venedig. Der Maler "zeichnete sich darauf iülälienfluäxiaiÄirh; 
MDX. III. BAXITLJ. Das Gemälde in der EViener Galleriellst Bilde. 
sownl eine Wiederholung , als Vielmehr eine Skizze zu dicke!" Gar- 
An Schönheit der Gesichtzüge stehen seine Bilder denen des kleine 
Pnccio und Johann Bellini weit nach und habe" durch 
spitze Nasen sogar etwas lllisfälliges. Q'
	        
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