II. Zeitr.
Vinci stiftet eine Zeichnensuhuxle in Mail.
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Italien sich
zu halten.
aufhielt.
Ich
bin
geneigt
ihn
für
seinep
Bedienten
P. Resta in seiner von mir im 3. Cap. angeführten Gal-
leria portutile hat unter Vincits mailündisehe Schüler auch
einen Gio. Pedrini, Lomazzo einen Pietro Ricci ge-
zählt, von welchen ich nichts weiter weiss. Einige _zicheu
auch Cesare Cesariano, den Baumeister und Miniatur-
maler, hierher, dessen Leben Poleni beschrieben hat. Lat-
tuada nennt darunter Niccola Appiano, und schreibt
ihm ein Wandgemälde über der Thür della Paee zu, welches
gewiss Leonardisch ist. Cesare Arbasia, von welchem
im 6. Buche bei Piemont die Rede seyn wird, wurde in
Cordova fälschlich für VincPs Schüler gehalten und auch von
Palomino dafür ausgegeben. Er konnte es aber seinen Le-
bensjahren und dem Charakter seiner Gemälde nach nicht seyn.
Wäre die Styliihnlichkeit zu einem Schluss auf Meisterschaft
hinlänglich, so müsste ich gar noch manche Mailänder und
zum mailändischcn Gebiet Gehörige zu Vincüs Schule gesel-
len. Ich kann aber meinem oft und von manchen Seiten her
eingeschürften Grundsatze nicht entsagen, dass nur die Ge-
schichte die Schüler kund giebt, der Styl die Nachahmer. Und
so muss ich denn auch VincPs Nachahmer, nicht Schüler,
nennen den Grafen Franeesco (PAdda, der auf Brct und
Schiefer für Privatzimmer zu malen pflegte; Ambrogio Ego-
gui, von welchem zu Nerviano ein schönes Bild von 1527
ist; Gaudenzio Vinci aus Novara, der durch ein imderes
Bild in Arona, das noch früher, als das vorige, bekannt ist.
Ich habe die angeführten Arbeiten nicht gesehen, weiss aber,
dass sie noch jeder für Leonardisch gehalten und das letz-
tere staunenswerth ist 17). Vor einigen Jahren erschien ein
anderes in Rom, eine Madonna, ganz in Leonardws Weise,
wie ich hörte, und mit der Aufschrift: Bernardillus Fuxolus
de Papia fecit 1518. Fürst Braschi kaufte es für seine aus-
erlesene Gallcrie an, und es schien seltsam in Rom, dass ein
so grosser Maler unserem Zeitalter sich so ganz von selbst und
ohne Empfehlung irgend eines Lebensbescbreibers bot. Doch
dergleichen Fälle sind in Italien nicht selten, und es gehört
Kunstbl.
Schorn im
1823,