Erster
Zeitraum.
Alten.
Die
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kamen ihm in der That nicht so nahe. Kunstliebhaber in und
nusser Venedig haben mehrere Proben davon. Man sehe nur
in Veneilig das Bild in S. Zaccaria vom Jahre 1505, das in
S. Giobbe von 1510 27); in Rom das Baechanal der Aldo-
brandinischen Villa von 1514 28), welches er Alters wegen
nicht vollendete. So, habe ich andere, aber sehr verdienstvolle
Bilder von ihm ohne Jahrangahe gesehen: eine Madonna im
Dom zu Bergamt), eine Taufe unseres Herrn in S, Corona, zu
Vicenza, ein auf dem Sehoos U. L. F. zwischen zwei Engelein
schlafendes Jesuskiixd, das bei den Capuzinern in Venedig in
einem Schrein aufbewahrt wird und wirklich bezaubert. Es
hat sehr viel Schönheit, Anmuth, Ausdruck; und hierin leuch-
tete er dieser Schule vor. Auch in seinen letzten Jahren scheint
81' noch gearbeitet: zu haben; denn zu Padua in der ausgesuch-
ten Gallerie di S. Giustina ist eine lilladonna von ihm vom
Jahre 1516 29). Dergleichen Bilder, so wie andere, welche den.
L
27) Von dieser Art ist auch das vortreffliche Gemälde des Gie-
Van ui Bellini in der Gullerie der Akademie in Venedig, welches
vormals sich in der Kirplne S. Giobbe befand. Zeichnung und C0-
lorit ist vurlrerälicln. Es stellt Maria auf dem Throne von acht Hei-
ligen umgeben vor. Q.
28) Dieses schöne Bild fiel in die Hände des Bilderhändlers Ca-
muccini und wurde an einen Amerikaner verkauft. lm Vorgrutide
Huren unter hohen Bilanzen die reizendsten Gestalten versammelt,
welche sich der Liebe und des Weins erfreuten. Durch das Laub
des XYaldes leuchtete die untergehende Sonne golden herein. Der
Gegensatz des hellen Lichts im Hintergrunde und der Dämmerung,
in welcher die Bacchantexi schwelgten, ist vortrefflich in diesem Ge-
mälde Dieses Helldmxkel war für sich licht und klar, schien nur
schattig durch die lichtern Sonnenblicke am Horizont, und erschien
wieder hell gegen den dunkeln Wald. Durch so meisterhaft gewählte
Gegensätze war eine Zauberei der Beleuchtung hervorgehraclit, die
in dieaer Hinsicht von keinem Gemälde, selbst der Nacht von Co-
Peggio, nicht übertroffen wird. Man glaubt mit Grund, dass Ti-
zian die Landschaft zu diesem Bilde malte, du Bellini das Bild.
nicht vollenden konnte.
29) In diesem Jahre kam Albrecht Dürer nach Xienedig und
ertheilte dem Giovanni das schönste Zeugnis, das vielleicht. über
ihn vorhanden ist. .Nacltdem er sich über den Neid anderer hlaler
beklagt, die mit Verachtung von ihm sprachen, sagt er von Gio-
vanni: jedermann versichert mich, er sei ein grundrechtscltaffexier
Mann, darum hin ich ihm auch gut. Er ist schon sehr alt, dessun-
gßüchtet aber der Beste der Maler. S. Illarel. Nal. p. 224. E. 1-
Albrecht Dürers eigne WVorte sind: aber Sammbellixtus der hatt
mich vor vill Gentllolnen fast ser gelobt, er wolt gern etwas von
mir haben vnd ist: selber zu mir kumen, vnd hat mich gepetten, lßll
lI. Bd. C