Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

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Oberitalien. 
Mailändische 
Schule. 
nige Ergänzungen haben die Nctizie (Zelle pitture d'Italia hin- 
sichtlich mancher Künstler und ihrer bestimmten Lebenszeit; und 
die Nuova guicla di Milano, fürwahr neu und bis jetzt einzig in 
Italien, wo Bianconi nicht bloss das Seltene in der Stadt 
angiebt, sondern auch nach gediegenen Grundsätzen Idas Gute 
von dem Mittelmässigen und Schlechten unterscheiden lehrt. 
Auch der Rath de' Pagave hat über diese Schule anziehende 
Bemerkungen gemacht, im 3., 5. und 8. Bande der neuen siener 
Ausgabe des Vasari. Von demselben habe ich das Vergnü- 
gen, nicht wenige mir handschriftlich freundlichst mitgetheilte 
Bemerkungen beizubringen. Aus ihnen wird man theils neue 
Meister kennen lernen, theils werden die schon bekannten zu- 
verlässigere-Zeitbestimmungcn erhalten, häufig aus dem mai- 
lündischen Nekrolog, der von einer öHentlicheniBehörde dort 
sehr eifersüchtig bewahrt wird. 
Mit diesen und andern an ihrem Orte zu nennenden Hülfs- 
mitteln schreibe ich von der mailiinder Schule und fange gleich 
mit 1335 an, als Giotto dort war und an mehreren Orten 
in der Stadt Einiges malte, das zu Vasari's Zeit noch im- 
mer für sehr schön gehalten ward._ Nißbt lange darauf begann, 
von Matten Viseonti dahin berufen, jener Stefano Fio- 
rentino zu malen, den die Geschichte als Giottots besten 
Schüler preist; doch musste er, von einer Krankheit befallen, 
abreisen, ohne auch nur Ein Werk zu vollenden; auch weiss 
man nicht, ob damals ein anderer Giottist für ihn eintrat. 
Um 1370 kam Gio. da Milano dahin, ein so erfahrener 
Schüler desl-Taddeo Gaddi, dass dieser Meister auf Seinem 
Todesbette ihm Angiolo und noch einen andern Sohn statt 
seiner in der Malerei zu unterrichten empfahl. Offenbar also 
hatten die Florenzer sehr bald auf die mailändisehe Schule Ein- 
fluss. Doch weisen die Mailänder zwei Landsleute auf, die 
nach Lomazz oes Aussage schon zu P etrarca's und Giot- 
to's Zeit arbeiteten: die Laodicia aus Pavia, von Gua- 
rienti Malerin genannt, und Andrino di Edesia, der 
auch für einen Pavesen gehalten wird, obwol beide Namen 
griechischen Ursprung vermuthen lasen. Dem Edesia und 
einer Schule schreibt man in Pavia einige Wandbilder zu S- 
Martino und anderwärts zu. Hinsichtlich der Urheber behaupte 
ich nichts; der Geschmack ist verständig und im Colorit über-
	        
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