Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

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Oberitalien. 
Die cremoner Schule. 
dem des heil. Antonius Martyr in Piacenza; bald hat er eine 
schöne Mischung von Zartheit und Stärke, wie im Dom zu 
Piacenza in dem heil. Xaverius, der von Engeln unterstützt 
dies Leben verlässt. Seine Figuren empfehlen die Landschaf- 
ten, die er beigiebt; obwol man zunieilen jene besser gezeich- 
net, diese, wie seine Arbeiten überhaupt, besser abgestuft 
wünschte.  
Beider letzten Meister Schüler "war G i a n A n g i 0 l o 
Borroni, welcher nachher, von dem edcln Hanse Crivelli 
in Schutz genommen, mehrere Jahre in Bologna lebte, als dort 
Creti, Monti und Giangioseffo, del Sole blühten, dessen 
Styl er vor allen liebte. Er schmückte besonders die Paläste 
seiner Gönner, welche ihn in Creniona und Mailand zu sich 
nahmen. In letzter Stadt brachte er den grössten Thcil seines 
Lebens zu und starb daselbst sehr alt im Jahre 1772. Dort 
hinterliess er seine meisten Werke, darunter einige sehr weit- 
räumige, in mehrern Palästen und Tempeln; auch andere mai- 
ländische Städte, besonders sein Geburtsort, hatten Bilder von 
ihm. Im Dom ist ein heil. Benedict für die Stadt, deren 
Schützer er ist, betend; ein Bild, worauf Ritter Borroni 
seinen ganzen Fleiss verwendete.  Es gelang ihm so, dass es 
mit den besten seiner Zeit in die Schranken treten könnte, 
wären nur die Gewänder gleich kunstrcich, wie das Uebrige, 
behandelt; darin aber ist er nicht besonders glücklich. Kurz 
nach ihm fing Bottani zu blühen an, dessen in der mantua- 
ner Schule gedacht werden musste; denn, wiewol er in Cm- 
mona geboren war, lebte er doch fern davon. Noch heutiges 
Tages leben in Cremcna gute Maler, deren Lob ich aber nach 
meiner Gewohnheit der Nachwelt überlasse. 
Es fehlte dieser Schule nicht an Künstlern in den unter- 
geordneten Gattungen der Malerei. Einer darunter, F ran- 
ceseo. Bassi, der seinen Wohnsitz in Venedig aufgeschlagen 
hatte, hiess dort il Cremonese da' paesi. Er malte 
Landschaften in mannichyfaltigenn, anmuthigenr, vollendetem Ge- 
schmack, dreist, mit warmen Lüften; oft fügte er Menschen 
und Thiere bei, die er sehr gut darstellte. In und ausser 
Italien schmücken sich viele Sammlungen damit; auch Axlgv 
rotti hatte deren in seiner Sammlung, wie das davon zu V8"
	        
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