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Auswärtige Style in Cremona.
IV. Zeitr.
liess, der in Mailand und Piacenza als treiilicher Bildnisxnaler
lebte, und für den Fürsten in Parma, wie Personen hohen
Ranges, arbeitete. Carlo Natali, zubenannt il Guardo-
lino, lernte auch bei Main ardi, dann bei Guido Reno;
damit nicht zufrieden hielt er sich lange in Rom und Genua auf,
das Beste bescbauend und sich im Malen übend. In Genua,
wo er einen Fries im Palast Doria malte, lehrte er Giulio
Ccsare Procaccini, der bisher Bildhauer gewesen war,
die Anfangsgründe der Malerei und zog in ilhm einen der be-
sten Nachahmer des Antonio Allegri. Mehr jedoch der
Baukunst, als der Malerei ergeben, malte er nur wenig Werke,
die aber in seinem Vaterlande geschätzt werden, besonderg in
S. Gismondo eine S. Francesea Romana, die, wenn nicht trejf.
lich, doch weit über das Mittelmiissige ist. I,
Er hatte einen Sohn, Giambatista genannt, dem cl-
auch beide Künste lehrte; wollte aber, dass er sie gründlicher
in Rom bei Pictro da Cortona lernte, wie denn auch ge;
sehah. Ja, er hinterliess in der Hauptstadt etliche Altarbilder
und noch grösscre Werke lieferte er in Cremona, wo er eine
Schule errichtete und den Cortonischen Styl einführte, jedoch
ohne sonderlichen Erfolg. Von ihm ist bei den P. Predi-
catol-i ein grosses Bild mit sehr wohl verstandenem Bauwerk,
wg der heil. Patriarch einige Ketzcrbücher verbrennt; es ist;
eines Jüngcrs des Pietro nicht unwürdig. Im Archiv der K.
Gallerie zu Florenz, fand ich, als ich das Verzeichnis dersel-
ben schrieb, einige Briefe Giß. Batistats an den Card.
Leopold Medici, unter andern einen von Rom aus im Jahre
1674, worin er sagt, er sammle Nachrichten über seine lands-
männischen Maler. Hiemit kommen wir auf die Quelle, wor-
aus die Lebensbeschreibungen der Cremoner in Baldinucci
flossen, welchem dieser Cardinal sein Gönner auch von allen an-
dern Orten her Nachrichten für sein Werk besorgte. Hütte
Zaist dies gewusst, so würde er Lob und Tadel mehr gegen
Natali, als gegen Baldinucci oder seinen Fortsetzer ge-
richtet haben. Schüler desselben waren Carlo Tnssone,
der sich nach Lovino's Arbeiten zum Bilduismaler bildete
und in Turin, wie an andern Höfen, beliebt war; Fran-
ßescantonio Caneti, nachher Kapuziner, ein achtungs-
werther Miniaturmalex- seiner Zeit, von welchem ein schönes
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