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Oberitalien.
Die cremoner Schule.
wähnt wird; Niccolb von Cremona, der 1518, nach Or-
landi's Angabe, ,in Bologna arbeitete. Mehr Achtung ver-
diencn zwei Andere wegen ihrer noch vorhandenen Werke, die
Vieles aus der goldenen Zeit haben. Der Erste ist Gio. Ba-
tista Zupelli. Die Eremitaner haben eine sehr schöne
Landschaft von ihm, mit einer heiligen Familie. Sein, obwol
trockener Geschmack überrascht doch das Auge durch eine gewisse
Ureigenthiimlichkeit, und unterhält es angenehm durch eine
gewisse natürliche Anmuth in Zeichnung und Gebärdung der
Figuren, durch eine gewisse Weichheit und Mürbheit des Colo-
rits. Hätte Soj aro nicht bei Coreggio gelernt, man
könnte glauben, er hätte den starken Farbcnauftrag, den wir
an ihm und seiner Schule bewundern, von diesem Zupelli.
Der Zweite ist Gianfrancesco Bembo, Bruder und
Schüler des Bonifazio, von welchem Vasari sehr ehren-
voll spricht, wofern dies, wie man glaubt, der Gianfranco,
genannt il Vetraro ist, der im Leben des Polindoro da,
Caravaggio erwähnt wird. Dass er in Unteritalien gewe-
sen, scheint mir sein Styl in einem Bilde der heil. Cosma und
Damiano bei den Osservanti zu beweisen, das seinen Namen
und das Jahr 1524 führt. Etwas von ähnlichem Geschnmck
habe ich weder in Cremona, noch in der Umgegend gesehen.
Kaum ist eine Spur von Altem darin, wie doch in manchen
'Werken des F. Bartolommeo della Porta, dem er gelu-
im Colorit ähnelt, obwol er in Figuren und Gewandung min-
der gross ist. Noch giebt es einige andere Bilder von ihm,
öffentliche sowol als in vornehmen Häusern, nach welchen
man ihn für Einen von Denen ansprechen muss, diei in der
Lombardei die Malerei weiter brachten und den alten Styl
verabschiedeten.
Zweiter
Zeitraum.
Camiilo
Boccaccino.
I1
Sojaro.
Die
Campt
Nach dem Vetraro darf man nur noch neue Maler nennen.
Und so wollen wir denn mit den drei vortrefflichen anfangen,
die, wie Lamo meldet, schon 1522 in Cremona arbeiteten: