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Oberitalien.
Die cremoner
Schule.
Clemente Flameno') in der Sturm de Castelleone bei
Zaist S. 12. bezeugt. Sarnelli in seiner Guirla de? Fores-
tieri cli Napoli und Celano in den Notizie del belln cli Napoh"
nennen auch einen M. Simone von Cremona, der um 1335
in der Kirche S. Chiara Qmalte und derselbe ist, den Sur-
geute, der Verfasser der Aizpoli illustrata Simon da. Sie-
na, und Dominici Simone Napolitano nennt. Ich
habe mich oben an Dominici gehalten, weil er Criseuolo
und seine Urkundeusammlungen anführt, dies mag aber dahin-
gestellt bleiben. Man kann noch andere Namen beifügen, die
Zaist theils aus Handschriften, theils aus gedruckten Virerken"
gesammelt hat, wie einen Polidoro Casella, der 1345
blühte; "einen Angele Bellavita, der 1420 lebte; einen
Jacopino Marasca, der 1430 genannt wird; einen Luca
Sclavo, welchen Flameno nach 1450 unter die trefilichen
Maler und Francesco Sforztxßs vertraute Freunde setzt; einen
Gaspare Bonino, um 1460 berühmt. Hieraus ergiebt
sich, dass es dieer Schule eine gar lange Zeit nicht an einer
fortlaufenden Reihfolge fehlte, wenn sie auch nicht gerade
mit Gemälden zu belegen ist.
Das erste, da sich mit Namen und zuverlässiger Jahr-
angabe bietet, ist ein Bild, welches Zait selbst besass:
Giuliano, nachmals ein Heiliger, der Vater und Mutter
umbringt, weil er sein Weib und ihren Buhlen in seinem Ehe-_
bett zu überraschen wähnt. Am Fuss dieses Bettes standen
folgende Verse: u
Hoc quod Manteneae diclicit suä dogmate clari,
Antonii Cornae dextera pinxit opus
MCCCCLXXVIII.
Dieser Antonio della Corna ist aus der Geschichte be-
kannt, uml erscheint in besagtem Denkmal als Mantegnzfs
Schüler und Anhänger 'mel1r seines ersten als zweiten Styls.
Ich glaube, er hat nicht lange gelebt, noch besonders gefallen;
denn er kommt nicht unter den Dommalern des fünfzehnten
Jabrh. vor, welche dort ein mit der sixtiniscben Capelle wett-
eiferndes Denkmal der lllalerei hinterlassen haben; und irre ich
eine
J) Scheint das nicht beinahe
alte W ortform
für
Fiamenga .7