Erster
Zeitraum.
Die
Alten.
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dere Niederländer jener Zeit thatcn, welche Vasari im 21.
Abschnitt der Einleitung neben ihm nennt 25).
Um wieder auf Antonello zu kommen, so erzählen
Borghini und Ridolfi, Gian Bellinihabe in vornehmer
evcnediger Tracht und Haltung, wie um sich malen zu lassen,
sich in das Arbeitzimnier des Messiners gedrängt und da er
ihn malen gesehen, die ganze neue Art zu malen ihm abge-
lauscht und benutzt. Zanetti vermuthet, Antonello sei
nicht so gar eifersüchtig auf sein Geheimnis gewesen, so dass
es sieh bald unter den Künstlern verbreitet habe; dies beweisen
denn auch VivarinPs im Jahr 1473, und andere ven meh-
rern in den folgenden Jahren gemalte Oelbilder. Noch weiter
geht sogar Argenville. Er behauptet, Antonellws frei-
mllcr Unterricht in Venedig habe eine Menge Schüler angezo-
gen, welche jene Entdeckung überall verbreiteten; wie denn
Unter den Ueberalplern Theodor von Harlem, Quintin
lllessis und mehrere andere gewesen, welche er in der Vor-
Tcde zum 3 Bde. S. 3 nennt. Dies gebe auch ich zu in der
Zeit seines öffentlichen Amts.
Was noch vor Tizian und Giorgione fällt, ist jener
letzte Grad, der in jeder Schule der goldnen Zeit die Balm
bricht. Den Meistern jener Zeit in Venedig hangt noch, wie
fast überall, etwas von der alten Trockenheit an, und als Na-
turalisten malen sie zuweilen unvollkommene Formen nach dem
Leben, z. B. jene unmüssig langen und dünnen Gestalten, die
25) Vasari T, I. pag. 177. Was Vas a ri über die WTerke der
nlten Niederländer sagt, deren Namen er entstellt und Personen ver-
wechselt, wie z. B. Rogier van Brügge und Rogi er van der
"W e yd e ist. nach Fio rillo 's Geschichte der zeichnenden Künste
in Deutschland und den vereinigten Niederlanden zu berichtigen, und
Ma n d e r 7 s und S a n d r a r t ' s kurze Nachrichten danach zu verw
vollständigen. S. Fi o r i l l 0 B. 2. S. 293 und folgende, besonders
S. 303 wo Lodovico da. Lnußno in L udwig vanLaeven und
Giusto da. Gnanto und Martina dülollanda. inJustus 111111
Martin von Gent zurück übersetzt werden.
Aus B u r l Im lo m a z: u s Fa c iu s de viris illush-ibus geht doch nicht
ganz deutlich hervor, ob R oge r va n B rü gge selbst in Italien war,
oder nur viele Gemälde von ihm dahin kamen; jedoch ist erstere!
wahrscheinlich und von andern Niederländern gewiss.
Aus D. Jacop o M0 re llz" ßVltizrin d' Opere di disegno nelld
prima melä de! secolo X V11 scritta da. 1m (zmmimr) di guel tempu,
gubblicata in Bassmm 1800 entlehnte Fi o rill o seine Nachrichten
nln-r die KVerli-e der Niederländer in Italien. Q.