Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Zweiter Band)

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Oberitalien. 
Die Schule zu Parma. 
man sagte, Montiis Soldaten drohten nur, Spolveriniüa 
aber tödteten. Nicht minder Wildheit und Grausen hat er in 
einige Bilder von Meuchelmorden gelegt, welche den Schlach- 
ten gleich geschätzt werden. Er malte zumeist für Herzog 
Franceseo; jedoch sind auch öffentlich von ihm einige grössere 
Arbeiten in Oel und auf Kalk in der Hauptkirche, der Kar- 
thause und anderwärts in der Stadt und im Gebiet. 
Von Spolverini ward Franceseo Simonini, ein 
berühmter Schlachtenmaler dieser Zeit, erzogen. Orlandi 
nennt ihn Monti's Schüler, und sagt, er hätte sich in Flo- 
renz nach Borgognone' Arbeiten gebildet. Er lebte lange 
inIVenedig, wo er im Saale Cappello und mehrern Bildersamm- 
lungen figurenreiche, mit schönen Gebäuden verzierte, in allen 
Arten kriegerischer Handgemengc und Unternehmungen ab- 
wechselnde Gemälde hinterliess. llario förderte andere par- 
mesaner Jünglinge in der Malerei, unter welche vielleicht An- 
tonio Fratacci und Clemente Ruta gehörten, gewiss 
aber Giuseppe Peroni. Der Erste ward unter Cignaui 
besserer Copist des Mcisterstyls, als selbstständiger Maler. 
Bianconi im Wegweiser durch Mailand nennt ihn einen 
handfertigen Maler. Dort und in Bologna sieht man Bilder 
von ihm. In Parma arbeitete er, soviel mir bekannt ist, nicht 
für die Stadt, sondern nur für Sammlungen, wo er eine eh- 
renvolle Stelle einnimmt. So bildete sich auch Ruta in Bo- 
logna in CignanPs Schule, und als er in seine Vatertadt 
kehrte, deren Gemälde er, beschrieben hat, diente er dem [n- 
fanten Karl von Bourbon, so lange er in Parma. blieb, ging 
mit ihm nach Neapel, kehrte nach Rarma zurück und arbeitete 
löblich fort, so lange er sehen konnte; denn gegen das Ende 
seines Lebens erblindete er. 
Peroni begab sich später erst nach Bologna, wo ilm 
Torclli, Creti und. Ercole Lelli unterrichteten; von da 
nach Rom, wo er zu Masucci in die Schule ging. Es ist 
aber wol denkbar, dass Conca's und Giacquinto's Colo- 
rit, welche damals in Aufnahme waren, ihn ergriffen; denn 
seine Tinten haben auch jenes Grüne und Falsche mehr oder 
weniger, Uebrigens it er ein guter Zeichner und hat im 
[lieblichen viel von Maratta, wie im S. Filippo, den man in 
Mailand in S. Satiro sieht, oder in der Empfängnis bei den
	        
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