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III. Zeitr. Zöglinge der Caracci u. and. Auswärt.
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zeichnen und malen, und vertiefte ich unermüdlich in TibaI-
di, nach dessen Muster er in S. Maria della Scala, nicht ohne
Vorwurf des Diebstahls 5) malte. Als er sich übrigens in
Parma niederliess, heftete er seine Augen auf niemanden mehr,
als Coreggio, und nach ihm. auf Parmigianino, Die
Stadt hat von m viele Bilder, öffentlich sowol als in Privat.
hüusern; und ausgezeichnet sind darunter die Himmelfahrt der
Maria im Dom, reich an Figuren, und die Halle (catinb) bei
den alten Kapnzinerinnen, welches unter die letzten großen
Werke der alten yarmesaner Schule gerechnet wird.
Nach diesen verfiel die Malerei immer mehr. Gegen die
Mitte des 17. Jahrh. findet man im Wegw. durch Parma For-
tunato Gatti und Gio. Maria Conti ausParma erwähnt,
und nicht gar fern von ihnen, glaube ich, Giulio Orlan-
dini. Diese bezeichnen mehr die Aufeinanderfolge der Maler
in Parma, als der grossen Maler. Ich linde auch einen Gi-
rolamo da' Lconi aus Piaeenza erwähnt, der mit dem Mai-
lünder Cunio zur Zeit der Campi malte. Eben so arbeitete
in Piacenza in der zweiten Hälfte des Jahrh. ein Bartolom-
meo Baderna, Schüler des Ritt. Ferrante, mehr als fleis-
siger, denn als genievoller Maler; wesshalb Franceschini
von ihm sagte, er hätte bei waekern Malern an die Thür ge-
klopft, hätte aber nicht hineingekonnt. Der Hof indessen un-
terliess nicht, den Eifer für die Kunst in den Unterthanen zu
förderm- Er sendete auch mit Unterstützung einen Jüngling
von viel Talent nach Rom unter BerettinPs Leitung, nüm-
lieh Mauro Oddi, der zur Zufriedenheit der Fürsten auf
dem Landsitz Colorno malte und manche Kirchen mit Altar-
bildern schmückte; aber er beehrgeizte mehr den Ruf eines
Bankünstlers als Malers. Um dieselbe Zeit war bei Hofe an-
genommen und arbeitete nicht selten für Kirchen und Privat-
sammlungen Franceseo Monti, von welchem in der vene-
diger Schule gesprochen wurde; und dieser wirkte besonders auf
die Malerei in Pnrma ein, indem er ihr in llario Spolve-
rini einen verdienstvollen Schüler zog. Ilario machte sich,
wie sein Meister, durch Schlaehtenmalerei einen Namen; und
ich weiss nicht, ob es Uebertreibung, odexmiiiahrheit wer, wenn
5) Mulvasia.
H. Bd.
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